Der SK Sturm Graz hat das Steirer-Derby gewonnen. Ein Eigentor von Dominic Vincze in der 95. Minute bescherte dem Titelverteidiger einen 1:0-Heimsieg gegen den TSV Hartberg vor 14.817 Zuschauern in der Merkur Arena.

Mit dem späten Treffer bleibt Sturm erster Verfolger von Tabellenführer Rapid Wien. Die Hartberger kassierten nach einer couragierten Leistung einen bitteren Nackenschlag.

Hartberg startet mutig - Sturm braucht Anlauf

Die Gäste erwischten den besseren Start. Bereits in der fünften Minute scheiterte Havel knapp an Sturm-Keeper Oliver Christensen. Eine Minute später prüfte Spendlhofer erneut die Grazer Defensive.

Erst nach dieser druckvollen Anfangsphase fand Sturm ins Spiel. Chukwuanis Abschluss parierte Hartberg-Torwart Hülsmann (14.), Jatta schoss aus aussichtsreicher Position direkt in dessen Arme (25.).

Auch Grgic vergab eine weitere Chance - torlos zur Pause.

Sturm drängt, Hartberg kontert gefährlich

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Titelverteidiger den Druck. Jattas wuchtiger Kopfball klatschte an die Querlatte (50.), Grgic verfehlte das Tor knapp (52.).

Doch Hartberg blieb durch Konter gefährlich. Eine Doppelchance durch Hoffmann und Havel in der 67. Minute blieb ungenutzt. Auch Fridrikas vergab eine gute Möglichkeit nach seiner Einwechslung.

Das Spiel blieb offen - Sturm mit mehr Ballbesitz, aber ohne die nötige Durchschlagskraft.

Eigentor entscheidet das Derby

Als sich die meisten bereits mit einem 0:0 abgefunden hatten, schlug das Schicksal zu. Tomi Horvat brachte einen Freistoß in der 95. Minute hoch in den Hartberger Strafraum.

Ausgerechnet Dominic Vincze, eine Leihgabe von Rapid Wien, beförderte den Ball unglücklich mit der Brust ins eigene Tor. Während die Grazer jubelten, sanken die Hartberger Spieler fassungslos zu Boden.

In der 98. Minute fehlten bei Spendlhofers Kopfball nur Zentimeter zum Ausgleich.

Wichtiger Sieg vor Europa League-Duell

Mit 15 Punkten festigt Sturm den zweiten Tabellenplatz. Der Sieg kommt zur rechten Zeit: Am Donnerstag gastieren die Glasgow Rangers in der Europa League - nach der 0:2-Niederlage bei Midtjylland ein wichtiges Heimspiel.

"Der Lucky-Punch war am Ende verdient. Wir hatten die richtige Einstellung", sagte Linksverteidiger Emir Karic nach dem Spiel.

Für Hartberg ist die Niederlage besonders bitter. Nach zwei ungeschlagenen Spielen musste sich das Team wieder geschlagen geben und steht mit zehn Punkten auf Rang sechs.

Kapitän Jürgen Heil zog ein ernüchterndes Fazit: "Deswegen sind sie Meister und wir halt nicht so weit oben. So ein Spiel musst du dann halt mal gewinnen."