Der amtierende Meister steht vor einer Bewährungsprobe. Sportdirektor Michael Parensen räumt im exklusiven Interview Fehler in der Transferpolitik ein – und verteidigt zugleich die umstrittene Verpflichtung von Maurice Malone.

Transfer-Chaos in Graz-Liebenau

William Böving, Gregory Wüthrich, Max Johnston: Gleich mehrere Leistungsträger verließen die "Blackies" nach erfolgreichen Jahren. Die Suche nach adäquaten Nachfolgern entwickelte sich zum wahren Kraftakt für die Grazer Verantwortlichen.

Erst auf den letzten Metern der Transferperiode gelang mit der Verpflichtung von Maurice Malone von Ligarivale Austria Wien noch ein spektakulärer Coup. Doch die Wahl ausgerechnet des "Veilchen"-Torjägers brachte Sportdirektor Parensen massive Kritik ein.

"Malone ist keine Notlösung!"

Gegenüber der "Kronen Zeitung" wehrt sich Parensen entschieden gegen den Vorwurf, es handle sich beim 25-jährigen Deutschen um eine Notlösung: "Maurice ist mit Sicherheit keine Notlösung, sondern im Gegenteil seit längerer Zeit eine Wunschlösung von uns!"

Dennoch gesteht der Sportdirektor offen ein, dass nicht alles nach Plan verlief: "Hier ist, so ehrlich muss man sein, nicht alles optimal verlaufen." Der Transfermarkt sei später in Schwung gekommen als erwartet – mit spürbaren Konsequenzen für die Steirer.

Grgic-Bleiben: "Nur unmoralisches Angebot hätte uns umstimmen können"

Auch um Youngster Leon Grgic gab es bis zuletzt Spekulationen. Der 19-Jährige, der sich kürzlich gegen das ÖFB-Nationalteam entschied, stand im Fokus internationaler Clubs.

Doch Parensen macht klar: "Es gab Interesse und auch Angebote für ihn, aber es war nie so weit, dass er uns verlässt." Die Angebote hätten nicht der erforderlichen Größenordnung entsprochen. "Da hätte schon etwas Unmoralisches kommen müssen", so der Sportdirektor mit einem Augenzwinkern.

Jetzt liegt es an Malone und Grgic, die Lücken zu füllen. Ob die Rechnung des Meisters aufgeht? Die Bundesliga wird es zeigen.