Sturm Graz gegen Rangers: Europacup-Krimi in Liebenau

Der SK Sturm Graz empfängt heute Abend die Glasgow Rangers in der Merkur-Arena. Beide Teams stehen nach Auftaktniederlagen bereits unter Zugzwang - für die krisengeschüttelten Schotten könnte es zum Showdown für Trainer Russell Martin werden.
Rückkehr ins heimische Stadion
Nach der Champions-League-Saison in Klagenfurt kehrt Sturm endlich nach Graz-Liebenau zurück. Die Arena ist nahezu ausverkauft, die Fans brennen auf eine magische Europacup-Nacht. Historischer Bonus: Schon einmal besiegten die Grazer die Rangers zu Hause - 2:0 in der Champions League 2000/01.
Trainer Jürgen Säumel muss allerdings auf wichtige Kräfte verzichten:
* Otar Kiteishvili (Sonderregelung)
* Filip Rózga und Axel Kayombo (verletzt)
* Tochi Chukwuani (gesperrt)
Trotz der Ausfälle zeigt sich Säumel kämpferisch: "Gegen die kampfstarken Schotten ist etwas drinnen."
Rangers in der Krise - Martin unter Beschuss
Die Schotten stecken tief im Schlamassel. Nach dem 0:1 gegen Genk zum Europa-League-Auftakt wächst der Druck auf Russell Martin massiv. Die Fans fordern bereits seine Ablösung, Medien beschreiben die Atmosphäre bei Heimspielen als "toxisch".
Der späte 2:1-Sieg gegen Livingston war erst der erste Ligasieg der Saison - viel zu wenig für den einstigen schottischen Serienmeister. Experten kritisieren den langsamen, fehleranfälligen Spielstil seit dem verlorenen Champions-League-Playoff.
Null Punkte, maximaler Druck
Beide Teams kassierten zum Auftakt Niederlagen: Sturm verlor 0:2 in Midtjylland, Rangers 0:1 daheim gegen Genk. Mit null Punkten steht bereits nach dem zweiten Spieltag viel auf dem Spiel. Der Verlierer dürfte seine Chancen auf die K.o.-Phase praktisch begraben.
Kann Sturm die Heimatmosphäre nutzen und die verunsicherten Rangers kalt erwischen? Oder kämpfen sich die Schotten aus der Lethargie? Die Buchmacher sehen die Grazer trotz Personalsorgen leicht im Vorteil.
Wegweisend für beide Vereine
Für Sturm geht es um mehr als drei Punkte. Nach dem Abgang von Erfolgstrainer Christian Ilzer will der Klub beweisen, dass er international konkurrenzfähig bleibt. Ein Heimsieg würde enormes Selbstvertrauen für die schweren Aufgaben gegen Celtic und Panathinaikos schaffen.
Bei den Rangers könnte eine weitere Pleite das endgültige Aus für Martin bedeuten. Der Traditionsklub kämpft nicht nur um Punkte, sondern um die Wiederherstellung seines Anspruchs als europäische Kraft.
Anstoß: 21:00 Uhr in der ausverkauften Merkur-Arena Graz-Liebenau.