Streit zwischen FIFA und FIFPro geht in die nächste Runde
Im Streit zwischen Fußball-Weltverband FIFA und der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro gehen beide Seiten immer härter miteinander ins Gericht.
FIFA-Chefjurist Emilio García Silvero warf Gewerkschafts-Chef Sergio Marchi am Donnerstag vor, sich in einem "permanenten Zustand der Opposition" zu befinden und zu versuchen "päpstlicher als der Papst" zu sein.
Überfüllter Terminkalender
Der Argentinier Manchi warf der FIFA vor, wegen des immer volleren Terminkalenders "weiterhin ihre Einnahmen auf Kosten der Körper und Gesundheit der Spieler zu maximieren". Er verglich das Vorgehen mit jenem des Kaisers Nero, der sein Volk mit "Brot und Spielen" bei Laune hielt.
García antwortete mit scharfen Worten. "In den letzten Wochen scheint es, als seien einige mehr daran interessiert, in den Medien Wellen zu schlagen, statt sich mit den echten Problemen der Spieler auseinanderzusetzen", sagte er: "FIFPRO-Präsident zu sein, heißt nicht, dass man sich jeden Tag ein neues Streitthema suchen muss."
FIFPro will Mitspracherecht
Der Streit zwischen der FIFA und FIFPro zieht sich schon seit Monaten. FIFPro hat unter anderem mit anderen Ligaverbänden rechtliche Schritte gegen den Weltverband eingereicht, um bei der Gestaltung des Kalenders auch ein Wörtchen mitreden zu können.
Erst letzte Woche meinte die Spielergewerkschaft, dass die FIFA "die wahren Probleme, mit denen Spieler in verschiedenen Teilen der Welt konfrontiert sind", ignoriere und fragte: "Weiß die FIFA, wie viel ein Spieler in Afrika verdient? Ist ihr bewusst, dass es in vielen Teilen der Welt üblich ist, dass Gehälter wochenlang nicht ausgezahlt werden?"
Sitzung ohne FIFPro
58 Länder unterzeichneten die Mitteilung der FIFPro. García hinterfragt aber, wie repräsentativ diese Anzahl ist: "Die FIFPro ist nicht die einzige Spielergewerkschaft, auch wenn sie das gern wäre. Sie wollen nicht, dass wir mit anderen sprechen. Dabei hat die FIFPro keine Repräsentanten in Brasilien, in Ecuador oder in Deutschland."
Die FIFA hielt laut eigenen Angaben während der Klub-WM eine Sitzung mit "mehreren Spielergewerkschaften aus der ganzen Welt" ab. Die FIFPro, die wiederholt Kritik am Turnier äußerte, war jedoch kein Teil dieser.
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