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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Reaktion BTV-Burtscher (vorletzter Absatz)
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Im Bankenstreit zwischen der Bank Austria-Mutter UniCredit und der 3-Banken-Gruppe (Oberbank, BKS und BTV) haben die 3 Banken am Freitagabend von einem "Rückschlag" für die UniCredit berichtet. In einer Aussendung hieß es, UniCredit sei vor der Übernahmekommission "gescheitert, die 3 Banken unter ihre Kontrolle zu bringen". Die UniCredit kündigte gegenüber der APA eine Berufung an. Eine Entspannung im Dauerstreit ist damit nicht in Sicht.

Die Übernahmekommission war laut der Aussendung der 3-Banken-Gruppe "von der UniCredit parallel zu den ganzen Gerichtsverfahren angerufen" worden. Die italienische Großbank habe erreichen wollen, dass den bei Oberbank, BKS und BTV jeweils zum Schutz vor einer Übernahme durch die UniCredit eingerichteten Syndikaten kein Stimmrecht in den Hauptversammlungen der 3 Banken zusteht. "In diesem Fall hätte die UniCredit als größter Einzelaktionär in allen Hauptversammlungen das Sagen und könnte die 3 Banken übernehmen", so die 3-Banken-Gruppe.

Die Großbank gibt aber keineswegs klein bei: "Das ist eine erstinstanzliche Entscheidung der Übernahmekommission, gegen die wir beim Oberlandesgericht Wien berufen werden", kündigte ein UniCredit-Sprecher an.

Bei Oberbank, BTV und BKS glaubte man schon vor der Ankündigung der Berufung nicht an eine Entspannung. "Bis jetzt hat die UniCredit kein Verfahren und kein Rechtsmittel ausgelassen. Wir haben also Grund, weiterhin skeptisch zu bleiben", so Generaldirektor Franz Gasselsberger.

BTV-Vorstandsvorsitzender Gerhard Burtscher sprach indes gegenüber der APA von der "letzten wesentlichen Etappe der Auseinandersetzung", die man für sich entschieden habe. "Einmal mehr haben wir bewiesen, dass wir rechtskonform gehandelt haben", betonte Burtscher. Damit seien nun sämtliche von der UniCredit aufgeworfenen gesellschafts- und übernahmerechtlichen Fragen umfassend geklärt. "Das sollte es uns aus meiner Sicht ermöglichen, zu einem konstruktiven Miteinander zurückzufinden, um auf Augenhöhe und unter Beachtung der Eigenständigkeit der 3 Banken, eine für alle Beteiligten vorteilhafte Lösung zu erarbeiten", äußerte der Vorstandschef eine leise Hoffnung und gleichzeitig einen Appell.

Zuletzt hatte die Bank Austria-Mutter im jahrelangen und vor allem auch gesellschaftsrechtlichen, gerichtlichen Streit mit der 3-Banken-Gruppe eine Schlappe vorm Obersten Gerichtshof (OGH) erlitten. Die Bank Austria hatte angekündigt, "die anderen, offenen Verfahren konsequent weiterzuverfolgen", während ein Rechtsvertreter der 3-Banken-Gruppe meinte, alle Parallelklagen seien "abweisungsreif".

ede/phs

 ISIN  AT0000625108  AT0000625504  AT0000624705  IT0004781412
 WEB   http://www.oberbank.at
       http://www.btv.at
       http://www.bks.at
       https://www.unicreditgroup.eu
       http://www.bankaustria.at

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