Streit bei Inter: Kapitän schießt gegen Calhanoglu
Das Achtelfinal-Aus bei der FIFA Klub-WM wird bei Inter Mailand als Enttäuschung angesehen.
Dazu kommt das verlorene Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain, sowie der Abgang von Erfolgstrainer Simone Inzaghi. Spätestens seit dem Ausscheiden gegen Fluminense brodelt es auch innerhalb der Mannschaft.
Das wurde im Anschluss ans Achtelfinale deutlich. Kapitän Lautaro Martinez schoss gegen Mitspieler, ohne Namen zu nennen: "Wer nicht bleiben will, der soll gehen." Der Argentinier habe "viele Sachen gesehen, die mir nicht gefallen haben".
Klub-Präsident deckt auf
Wie Inter Mailands Vereins-Präsident Giuseppe Marotta anschließend aufklärte, zielten Martinez' Aussagen auf einen bestimmten Spieler ab: "Vermutlich meinte er damit die Situation von Hakan Calhanoglu, die wir so bald wie möglich lösen wollen."
Der türkische Teamspieler verpasste die Klub-WM verletzt. Dazu will er die "Nerazzuri" laut Medienberichten gen Galatasaray verlassen.
"Als Kapitän hat er einige Dinge und Wahrheiten angesprochen. Wenn ein Spieler nicht mehr bei einem Verein bleiben will, dann ist es besser, wenn er geht", stärkt Präsident Marotta seinem Kapitän den Rücken.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Calhanoglu seinen Verein nicht gerade im Guten verlässt. 2014 ließ sich der Mittelfeldspieler wochenlang krankschreiben, um einen Wechsel nach Leverkusen zu forcieren - mit Erfolg. Obendrein sorgte auch sein ablösefreier Transfer von AC Milan zu Inter für Unbehagen bei den AC-Fans.
Calhanoglu reagiert überrascht
Via "Instagram" bezieht der 31-Jährige nun Stellung zu den Äußerungen von Martinez und Marotta: "Was mich überrascht hat, waren die Worte, die danach kamen. Worte, die spalten, nicht vereinen."
Er respektiere jede Meinung: "Selbst von einem Mitspieler, selbst von einem Klubpräsidenten. Aber Respekt ist keine Einbahnstraße."
Wie Calhanoglu außerdem moniert: "Ich habe diesen Klub nie betrogen. Ich habe nie gesagt, dass ich bei Inter nicht glücklich bin. Es gab in der Vergangenheit verlockende Angebote, aber ich bin geblieben und habe geglaubt, dass mein Handeln eine klare Botschaft war."
"Was die Zukunft jetzt bringt, werden wir sehen. Aber die Geschichte erinnert sich immer an die, die aufrecht standen, nicht an die, die am lautesten geschrien haben", so die abschließenden Worte in seinem Statement.