Rapid Wien steht im Cup-Achtelfinale – doch Trainer Peter Stöger ist alles andere als zufrieden. Nach dem mühsamen 2:1 gegen Drittligist SV Oberwart fand er deutliche Worte für seine Mannschaft.

Statt Erleichterung über das Weiterkommen herrschte beim 59-Jährigen blanker Ärger. "Vieles von dem, was wir sehen wollten, haben wir nicht gesehen", kritisierte Stöger im ORF-Interview. Der knappe Sieg gegen den tapfer kämpfenden Außenseiter entpuppte sich als Zittersieg, der mehr Fragen aufwarf als beantwortete.

Warnung an die Stammkräfte

Besonders scharf ging Stöger mit seinen etablierten Spielern ins Gericht. "Wir haben einen Stamm gefunden, aber wenn dieser Stamm glaubt, wir können ein bisschen weniger machen, dann wird das nicht gehen", erklärte der Trainer unmissverständlich.

Die Botschaft ist klar: Niemand kann sich seines Platzes sicher sein. Trotz des starken Saisonstarts duldet Stöger keine Selbstgefälligkeit. "Qualität ohne Aggressivität und ohne Bereitschaft reicht halt nur dafür, dass du in die nächste Runde kommst", analysierte er schonungslos.

Lektion zur richtigen Zeit?

Stöger sieht in dem schwachen Auftritt auch eine Chance. "Vielleicht ist es eine gute Geschichte, dass die Jungs sehen, dass die Bereitschaft immer da sein muss, sonst geht es sich nicht aus."

Die Erinnerung an vergangene Cup-Blamagen schwebt über Hütteldorf. Rapid weiß aus leidvoller Erfahrung, dass Unterschätzung teuer werden kann.

Bewährungsprobe steht bevor

Bereits in der nächsten Bundesliga-Partie wird sich zeigen, ob die Spieler den Warnschuss verstanden haben. Stöger erwartet eine deutliche Reaktion – andernfalls drohen personelle Konsequenzen.

Der Trainer hat klargemacht: Bei Rapid zählt nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise. Wer glaubt, auf den Lorbeeren ruhen zu können, wird schnell eines Besseren belehrt.