Die Gewerkschaft IG BCE hat für mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien einen "Energie-Pakt" vorgeschlagen und sieht auch Umweltverbände und Grüne am Zug. "Sie können nicht in den Talkshows ein schnelles Abschalten bestehender Energieträger fordern und den mangelnden Ausbau der Erneuerbaren beklagen - und dann gleichzeitig vor Ort neue Bauprojekte für Windräder oder Leitungen blockieren", sagte der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, der Deutschen Presse-Agentur.

Er sagte, die erneuerbaren Energien müssten dringend deutlich schneller ausgebaut werden. "Dabei spielt die Windkraft als alternativer Energieträger mit großem Potenzial eine zentrale Rolle. Das allein wird aber nicht reichen." Deutschland müsse auch beim Ausbau der Netze und bei Zukunftstechnologien wie "grünem" Wasserstoff vorankommen. Andernfalls seien alle Ausstiegspläne aus konventioneller Stromerzeugung wie der Kohle schnell Makulatur.

Branchenverbände stellen am Dienstagvormittag die offiziellen Ausbauzahlen der Windenergie an Land für das vergangene Jahr vor. Nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land wurden nur 276 neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Hauptgründe sind lange Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen.

Die Gewerkschaft schlägt nun einen "umfassenden Energie-Pakt" vor, in dem sich die Politik gemeinsam mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen auf einen Pfad für eine erfolgreiche "Energiewende 2.0" verständigen solle. "Ohne geeintes Konzept drohen nicht weniger als Deindustrialisierung und soziale Verwerfungen", sagte Vassiliadis. Der Stromkonzern RWE hatte zuvor einen runden Tisch Windenergie angeregt, um den Bau von Windrädern an Land wieder in Gang zu bringen. In der schwarz-roten Koalition gibt es seit Monaten Streit über den Ausbau der erneuerbaren Energien./hoe/DP/zb

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AXC0007 2020-01-28/05:32

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