Der Autoriese Stellantis steckt in der Zwickmühle: Während die Marke Ram in den USA mit patriotischer Werbung und dem Comeback des HEMI V-8 Motors auf Tradition setzt, fordert Europa günstige E-Autos – und die Lieferkette zeigt erneut Risse. Kann der Konzern diese Widersprüche meistern?

Machtpoker in Nordamerika

Mit der Kampagne "Never Stop Being American" und der Rückkehr in die NASCAR-Serie versucht Ram, das Herz der US-Autofans zu erobern. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Nach einem schwachen ersten Quartal mit 9% weniger Auslieferungen braucht Stellantis dringend Impulse in seinem profitablen Kernmarkt. Doch die Rückbesinnung auf den Verbrenner wirkt wie ein konträrer Zug zur europäischen Strategie.

Europas Elektro-Dilemma

Stellantis-Chef John Elkann fordert unterdessen kleinere und günstigere "E-Cars" für Europa – eine Reaktion auf die regulatorisch getriebene Preisspirale. Die Botschaft ist klar: Stellantis will nicht länger zusehen, wie der Markt für erschwingliche Fahrzeuge schrumpft. Doch die Umsetzung dieser Vision könnte die bereits angespannten Margen weiter belasten.

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Lieferketten unter Druck

Die Pleite des Zulieferers Marelli trifft Stellantis hart – der Konzern gehört zu den größten Gläubigern. Die Insolvenz kommt zur Unzeit: Bereits im Frühjahr hatte Stellantis seine Jahresprognose gestrichen und eine 14%ige Umsatzeinbuße gemeldet. Jetzt drohen weitere Produktionsrisiken durch fehlende Teile.

Mit Antonio Filosa als neuem CEO und einer anstehenden Führungsentscheidung bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Juli steht Stellantis vor wegweisenden Monaten. Die Aktie, die seit Jahresanfang über 30% verloren hat, spiegelt die Skepsis der Anleger deutlich wider. Die Frage ist: Findet der Konzern den richtigen Mix aus Tradition und Wandel – oder bleibt er zwischen den Stühlen sitzen?

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