Stanley Black & Decker Aktie: Stockender Fortschritt?
Stanley Black & Decker übertrifft Erwartungen im ersten Quartal, doch US-Zölle zwingen zu deutlicher Prognosekorrektur. Wie reagiert der Konzern?
Die jüngsten Quartalszahlen von Stanley Black & Decker sorgten für eine positive Überraschung. Der Werkzeughersteller meldete am 30. April für das erste Quartal 2025 einen Gewinn, der sowohl über dem Vorjahreswert als auch über den Erwartungen der Analysten lag. Doch hinter den Kulissen braut sich Ungemach zusammen: Massive US-Zölle belasten das Geschäft und zwangen das Management zu einer deutlichen Prognosesenkung. Was ist da los?
Gewinn hui, Ausblick pfui?
Zunächst die guten Nachrichten: Obwohl der Gesamtumsatz im ersten Quartal um rund 3 Prozent auf 3,74 Milliarden US-Dollar sank, konnte Stanley Black & Decker aus eigener Kraft um 1 Prozent wachsen. Bereinigt um Sondereffekte sprang der Gewinn pro Aktie auf 0,75 US-Dollar – Analysten hatten im Schnitt nur mit 0,66 US-Dollar gerechnet. Im Vorjahreszeitraum standen hier noch magere 0,13 US-Dollar zu Buche. Auch die bereinigte Bruttomarge konnte sich um 140 Basispunkte auf 30,4 Prozent verbessern, ein Zeichen dafür, dass der laufende Konzernumbau Früchte trägt.
Die Aktie reagierte zunächst erfreut auf die Zahlen. Doch die Freude könnte von kurzer Dauer sein, denn ein zentrales Thema überschattet die Ergebnisse.
Der Zoll-Hammer trifft mit voller Wucht
Das Management musste einräumen, dass die US-Zölle, insbesondere auf Importe aus China, das Ergebnis 2025 erheblich belasten werden. Selbst nach Gegenmaßnahmen rechnet man mit einem negativen Effekt von etwa 0,75 US-Dollar auf den Gewinn pro Aktie. Das ist ein herber Schlag! Stanley Black & Decker bezieht zwar Waren aus verschiedenen Regionen, doch der Anteil aus China ist mit rund einer Milliarde US-Dollar signifikant.
Als Reaktion darauf wurden bereits im April die Preise spürbar angehoben, eine weitere Erhöhung soll im dritten Quartal folgen. Zudem wird weiter an der Optimierung der Lieferketten gearbeitet. Der Konzernumbau, der bereits Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe gebracht hat, wird also mit Hochdruck fortgesetzt.
Gekappte Prognose als logische Folge
Was bedeuten die Zollbelastungen nun konkret für das Gesamtjahr? Die ursprüngliche Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie von rund 5,25 US-Dollar ist Makulatur. Neu peilt das Unternehmen nur noch etwa 4,50 US-Dollar an. Beim Umsatz wird weiterhin ein leichtes Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet. Immerhin: Das Ziel für den freien Cashflow von über 500 Millionen US-Dollar bleibt bestehen.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie Stanley Black & Decker den Spagat zwischen Kostensenkungen, notwendigen Preiserhöhungen und dem herausfordernden Zollumfeld meistern wird. Die Q1-Zahlen waren ein Lichtblick, doch der Weg bleibt steinig.