St. Pölten siegt, Austria holt Remis in Paris

Österreichs Frauen-Teams kämpfen um die Champions League: SKN St. Pölten gewann das Hinspiel gegen Fortuna Hjørring mit 3:1 und verschaffte sich eine hervorragende Ausgangsposition. Debütant Austria Wien erkämpfte bei Paris FC ein wertvolles 0:0.
Die gestrige Nacht brachte gemischte Gefühle für die österreichischen Vertreter in der letzten Qualifikationsrunde zur UEFA Women's Champions League. Während Serienmeister St. Pölten zuhause dominierte, bewies Austria Wien bei der Europacup-Premiere Nervenstärke in der französischen Hauptstadt.
St. Pölten dominiert gegen dänischen Meister
Der SKN St. Pölten legte in der NV Arena einen Traumstart hin. Bereits nach 20 Minuten brachte ÖFB-Stürmerin Carina Brunold die Gastgeber mit einem Distanzschuss in Führung. Obwohl Fortuna Hjørring zwischenzeitlich gefährlich wurde und nur die Latte rettete, übernahmen die "Wölfinnen" nach der Pause wieder das Kommando.
Sarah Mattner erhöhte in der 71. Minute aus spitzem Winkel auf 2:0, bevor Brunold mit ihrem Doppelpack in der 79. Minute für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte. Ein spätes Gegentor in der 87. Minute trübte die Stimmung leicht, lässt den Däninnen aber noch theoretische Hoffnungen.
"Das Gegentor am Ende schmerzt ein bisschen", resümierte Trainerin Lisa Alzner. Dennoch zeigte sie sich zuversichtlich, in Dänemark "den Deckel draufmachen" zu können.
Austria Wien überrascht in Paris
Der FK Austria Wien sorgte für die Überraschung des Abends. Beim ersten internationalen Auftritt als eigenständiger Verein erkämpfte sich das Team von Stefan Kenesei ein torloses Remis gegen den favorisierten Paris FC.
Die Wienerinnen agierten defensiv kompakt und ließen die französische Offensive kaum zur Entfaltung kommen. Dieses Ergebnis ermöglicht Austria nun die historische Chance, die Qualifikation für die Champions League vor heimischem Publikum zu schaffen.
Neue Champions League lockt mit 18 Teams
Die Saison 2025/26 bringt eine Revolution im europäischen Frauen-Klubfußball. Statt der bisherigen 16er-Gruppenphase wird die Champions League künftig in einer gemeinsamen Ligaphase mit 18 Vereinen ausgetragen – das bedeutet mehr Spiele und höhere Prämien.
Der Weg dorthin führt über unterschiedliche Qualifikationspfade: St. Pölten kämpft als Meister im "Meisterweg", Austria Wien als Vizemeister im schwierigeren "Ligaweg". Für die Verlierer winkt immerhin der neue UEFA Women's Europa Cup als Trostpflaster.
Die Rückspiele entscheiden alles
Am kommenden Donnerstag fallen die Entscheidungen. St. Pölten reist mit einem komfortablen Zwei-Tore-Polster nach Dänemark, während Austria Wien im heimischen Stadion die Sensation perfekt machen könnte.
Die Belohnung für die Sieger: Mindestens sechs Spiele gegen europäische Schwergewichte wie FC Barcelona, Olympique Lyon oder Bayern München. Für den österreichischen Frauenfußball wären zwei Teams in der Königsklasse ein historischer Erfolg.