Spotify (WKN:A2JEGN) hat einige große Wetten auf Podcasting am Laufen. Das soll ein Mittel zur Diversifizierung sein – weg vom lizenzpflichtigen Musikstreaming. Das steht noch ziemlich weit am Anfang, aber die bisherigen Ergebnisse dürften Investoren ermutigen, dass das Unternehmen in die richtige Richtung geht.

„Unser Podcast-Publikum wuchs um mehr als 50 % [sequenziell] und hat sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt“, schrieb das Management im Aktionärsbrief des Unternehmens für das zweite Quartal.

Es hat sich gezeigt, dass das Wachstum bei gleichzeitiger Investition in Original-Podcasts geringer ist als erwartet. Die Bruttomarge des Unternehmens im zweiten Quartal von 26 % lag unter anderem aufgrund der „unerwartet langsamen Veröffentlichung von Original-Podcast-Inhalten“ über der Prognose. Da die Inhalte mit den wachsenden Bemühungen von Spotify, Podcasts an die Nutzer zu bringen, zunehmen, sollte auch die mit Podcasts verbrachte Zeit steigen.

Podcasts als Möglichkeit zur Diversifizierung

Spotify mag beim On-Demand-Musikstreaming ganz vorne dran gewesen sein, aber es gibt weitaus mehr als nur einen Anbieter. Apple (WKN: 865985) hat sich schnell zum größten Konkurrenten gemausert und verfügt mittlerweile über mehr als 60 Millionen aktive Abonnenten. Der Erfolg von Apple beruht größtenteils darauf, dass die Angebote auf allen Apple-Geräten vorinstalliert und die Möglichkeiten für das Marketing hervorragend sind.

Doch Spotify und Apple Music sind nur zwei der zahlreichen Optionen, die der Endverbraucher derzeit hat, um jederzeit 50 Millionen Songs zu hören. Spotify hat sich durch persönliche Playlists differenzieren können, die entweder von einem selbst oder vom Algorithmus zusammengestellt werden und geteilt werden können.

Podcasts, insbesondere solche mit exklusiven Inhalten, sind eine weitere Möglichkeit für Spotify, das Produkt zu differenzieren. Spotify hat sogar die beiden Konzepte, die Podcasts integrieren, in einer neuen algorithmischen Playlist Anfang des Jahres kombiniert: Your Daily Drive.

Apple dürfte Spotifys Erfolg mit Podcasting bemerkt haben. Apples auf iOS-Geräten vorinstallierte Podcast-App macht die überwiegende Mehrheit der Podcast-Hörer aus. Aber das rasante Wachstum von Spotify beim Podcasting hat Apple dazu veranlasst, in eigene Originale zu investieren, um die Hörer im Apple-Ökosystem zu halten.

Langfristige Strategie

Spotify gibt jetzt mehr Geld aus, um später mehr Gewinne reinzuholen. Die Investitionen des Unternehmens in Podcasting werden kurzfristig zu einer Verringerung der Bruttomarge führen. Das Management erwartet auch, dass die Bruttomarge in der zweiten Jahreshälfte sinken wird.

Podcasts haben das Potenzial, niedrigere Kundenakquisitionskosten und geringere Abwanderung zu produzieren. Infolgedessen sollte der Lebenszykluswert eines Kunden steigen, da Spotify weniger Geld für die Anmeldung ausgibt und die Zuhörer im Durchschnitt über längere Zeiträume abonniert bleiben.

Spotify hat gesehen, dass Nutzer, die Podcasts hören, am Ende auch mehr Musik über die Plattform hören. Das ist natürlich ein positiver Faktor. Wenn die Zuhörer durch Spotify einen Mehrwert bekommen, eröffnet sich für Spotify die Möglichkeit, mehr Umsatz pro Nutzer zu generieren.

Ein großes Potenzial für neue Umsätze besteht in der Neugestaltung der Podcast-Werbung. CFO Barry McCarthy verglich Podcast-Werbung mit Werbung im herkömmlichen Radio. Aber das digitale Medium hat das Potenzial, viel mehr Werbetechnologie zu integrieren, um das Targeting zu verbessern und den Umsatz für die Werber zu maximieren. Wenn Spotify die Podcast-Sparte genauso monetarisieren kann, wie es das Musikhören monetarisiert, könnte dies eine massive ungenutzte Einnahmequelle eröffnen.

Es wird einige Zeit dauern, bis Spotifys Wachstum beim Podcasting zu besseren Umsatz- und Ertragsergebnissen führt, doch das Wachstum der Hörerschaft ist ein gutes Zeichen, dass das Unternehmen in die richtige Richtung geht.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Spotify. Adam Levy besitzt Aktien von Apple.

Dieser Artikel erschien am 2.8.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019