Die Dachorganisation des österreichischen Sports schlägt Alarm: Ohne Verlängerung des Förderprogramms "Energieeffiziente Sportstätten" droht vielen der 15.000 Sportvereine das Aus. Am 3. Oktober entscheidet eine Kommission über die Zukunft der 56-Millionen-Euro-Förderung.

Die Warnung kommt zur Unzeit: Gleichzeitig plant die Bundesregierung drastische Kürzungen im Sportbudget von 120 auf 110 Millionen Euro bis 2025.

Energiekrise treibt Vereine in den Ruin

Das Problem ist hausgemacht. Schwimmbäder, Eishallen und Flutlichtanlagen verschlingen Energie - und die Kosten explodieren seit der Energiekrise. Sport Austria-Präsident Hans Niessl warnt vor "Teuerungs-Lockdowns": Vereine könnten ihren Betrieb einstellen, weil die Rechnungen unbezahlbar werden.

Die Zahlen sprechen Bände: In nur neun Monaten investierten 222 Fördernehmer über sechs Millionen Euro in energiesparende Maßnahmen. 129 davon waren Sportvereine - mehr als die Hälfte aller Antragsteller.

Erfolgsprogramm vor dem Aus?

Das Förderprogramm hat sich bewährt. LED-Flutlicht, moderne Heizungen, bessere Dämmung - überall modernisieren Vereine ihre Anlagen. Doch ohne Verlängerung droht der Stillstand.

Niessl nennt die geplanten Budgetkürzungen "fatal für den organisierten Sport". Seine Rechnung: Die letzte Budgeterhöhung hat die Inflation längst aufgefressen.

Was auf dem Spiel steht

Hinter den nüchternen Zahlen verbergen sich 540.000 Ehrenamtliche, die wöchentlich unzählige Stunden für die Gesellschaft arbeiten. Sportvereine sind mehr als Bewegungsstätten - sie sind soziale Treffpunkte, Integrationsmotoren und Gesundheitszentren.

Fällt die Förderung weg, müssen Modernisierungsprojekte gestoppt werden. Die Folge: höhere Energiekosten und ein Sanierungsstau, der Jahre nachwirkt.

Countdown läuft

Der 3. Oktober wird zum Schicksalstag für Österreichs Sportwelt. Sport Austria hat bereits ein "Comeback-Paket" nach den Sparjahren gefordert.

Doch die Zeit drängt. Ohne schnelle Entscheidung könnte das Vereinssterben nicht mehr aufzuhalten sein.