Sölden: Zwei neue Wellen machen den Weltcup-Auftakt noch härter

Der Ski-Weltcup startet in drei Wochen so hart wie nie: In Sölden bauen die Organisatoren zwei künstliche Wellen in den Zielbereich ein. Zusätzlich macht der sich bewegende Gletscher den berüchtigten Steilhang jedes Jahr extremer.
Schluss mit langweiligem Zielschuss
Bisher war der letzte Streckenabschnitt am Rettenbachgletscher relativ flach – pure Gleiterei bis ins Ziel. Das ändert sich jetzt drastisch. "Weil wir sehr viel Schnee haben, werden wir Richtung Ziel, wo es sehr flach und langweilig war, zwei Wellen einbauen", erklärt FIS-Renndirektor Markus Waldner.
Die neuen Hindernisse zwingen die Athleten, bis zur letzten Sekunde voll konzentriert zu bleiben. Statt entspanntem "Hockefahren" ist jetzt technische Finesse gefragt – auch im Finale.
Der Gletscher wird zum Baumeister
Die Natur verschärft den Kurs zusätzlich. Der Rettenbachgletscher schiebt sich kontinuierlich und macht den ohnehin steilen Mittelteil Jahr für Jahr extremer. "Vor 20, 25 Jahren war der Steilhang noch nicht so steil", bestätigt Waldner.
Die Zahlen sprechen für sich:
* Maximale Neigung: bis zu 65 Prozent
* 5.000 Meter Absperrzäune nötig
* 4.000 Meter Sicherheitsnetze im Einsatz
Neue Regeln verschärfen die Sicherheit
Parallel zu den Streckenänderungen führt die FIS schärfere Sicherheitsbestimmungen ein. Bei allen Speedrennen herrscht ab sofort Airbag-Pflicht. Auch der Schienbeinschutz wird strenger geregelt.
Die Bergbahnen Sölden investieren zusätzlich in moderne Liftanlagen: Zwei neue 8er-Sesselbahnen ersetzen ab November ältere Anlagen und verbessern den Skifluss.
Was bedeutet das für die Rennen?
Die verschärften Bedingungen könnten die Karten neu mischen. Athleten mit exzellenter Physis und schnellen Reaktionen auf wechselnde Geländeformen dürften profitieren. Die Rennen werden unberechenbarere – perfekte Voraussetzungen für Überraschungen.
Die Termine:
* 25. Oktober: Damen-Riesenslalom
* 26. Oktober: Herren-Riesenslalom
Titelverteidiger Marco Odermatt und Federica Brignone müssen beweisen, dass sie auch mit den neuen Herausforderungen zurechtkommen. Drei Wochen vor dem Start ist klar: Sölden wird härter denn je.