Sölden: Ski-Weltcup startet mit neuer ÖSV-Führung

Der alpine Ski-Weltcup startet am 25. Oktober traditionell in Sölden. Nach einer durchwachsenen Vorsaison blickt der Österreichische Skiverband unter neuer sportlicher Führung dem Olympia-Winter entgegen.
Die FIS gab heute grünes Licht für die Rennen am Rettenbachferner. Ideale Schneeverhältnisse und eine neu gestaltete Piste sorgen für optimale Voraussetzungen. "Weil wir sehr viel Schnee haben, werden wir Richtung Ziel zwei Wellen einbauen", kündigte FIS-Renndirektor Markus Waldner eine spannende Neuerung im unteren Streckenteil an.
Die Damen starten am 25. Oktober mit dem Riesenslalom, die Herren folgen am österreichischen Nationalfeiertag. Beide Rennen werden die erste Standortbestimmung vor der Mission Olympia 2026.
Mario Stecher übernimmt das Ruder
Der ÖSV setzt auf frischen Wind: Mit Mario Stecher übernahm im Mai eine ehemalige Nordische-Kombinations-Größe die Position des Sportdirektors. Seine Aufgabe ist klar definiert - nach einer sportlich nicht zufriedenstellenden Saison soll er neue Impulse setzen.
"Wir haben volles Vertrauen in unser gesamtes Team und sind zuversichtlich, dass wir beim Saisonhöhepunkt in Italien viele Medaillen gewinnen können", zeigt sich Stecher optimistisch. 367 Athletinnen und Athleten bilden die Basis für den Olympia-Winter.
ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober begründete die Wahl: "Mit Mario Stecher haben wir einen Sportdirektor, der die Leidenschaft und den Ehrgeiz hat, den österreichischen Ski- und Snowboardsport international zu stärken."
Gletscher sorgt für jährliche Überraschungen
Der Rettenbachferner bringt eine Besonderheit mit sich: Der Gletscher bewegt sich. "Der Steilhang wird jedes Jahr steiler, weil der Gletscher schiebt", erklärt Waldner die stetige Veränderung des ohnehin anspruchsvollen Hangs.
Um faire Bedingungen zu schaffen, öffnet die Rennpiste fünf Tage vor den Weltcup-Rennen für alle Teams. Diese Maßnahme soll allen Nationen optimale Vorbereitung ermöglichen.
Für österreichische Asse wie Katharina Liensberger oder Patrick Feurstein bietet Sölden die erste Chance auf ein Ausrufezeichen im Olympia-Winter. Feurstein sorgte im Vorjahr mit Rang acht für das beste Vorarlberger Ergebnis.
Drama im Damen-Skispringen
Während sich die Alpinen auf Sölden freuen, erlebt das Skisprung-Team der Damen einen radikalen Umbruch. Die Rücktritte von Sara Marita Kramer und Jacqueline Seifriedsberger sowie Eva Pinkelnigs schwere Knieverletzung zwingen zu einem kompletten Neustart.
Cheftrainer Thomas Diethart setzt nun auf die junge Generation. Lisa Eder, Julia Mühlbacher und Chiara Kreuzer rücken in die erste Reihe. Besonders Eder zeigte in der Vorsaison mit Podestplätzen ihr Potenzial.
Dieser Neustart birgt Risiken, aber auch große Chancen für eine hoffnungsvolle Zukunft im österreichischen Damen-Skispringen.
Mission Olympia beginnt jetzt
Der Weltcup-Auftakt markiert den Beginn einer entscheidenden Reise. Nach einer von Präsidentin Stadlober als "durchwachsen" beschriebenen Vorsaison steigt der Druck vor den Olympischen Spielen 2026 in Cortina d'Ampezzo und Bormio.
Stechers Aufgabe ist es, die vorhandenen Potenziale konstant in Spitzenleistungen umzumünzen. Der über 80 Rennen umfassende FIS-Weltcup-Kalender wird die Teams bis zum Finale in Lillehammer im März 2026 fordern.
Die Weichen sind gestellt. Jetzt müssen die sportlichen Erfolge auf Schnee folgen. Sölden wird zeigen, ob der ÖSV bereit ist für einen erfolgreichen Olympia-Winter.