So gelingt der Einstieg in den Aktienhandel
Die steigende Inflation lässt die Guthaben von Sparern dahinschmelzen wie die Gletscher in den Alpen im Hochsommer. Daher interessieren sich immer mehr Verbraucher für den Wertpapierhandel. Neulingen allerdings gleicht der Kauf und Verkauf von Aktien einem Buch mit sieben Siegeln. Doch mit den richtigen Partnern und einer rentablen Strategie lässt sich langfristig ein ansehnliches Vermögen aufbauen.
Weshalb ist der Aktienhandel interessant?
Es hat sich mit Blick auf die Historie herausgestellt, dass der Handel mit Unternehmenswerten lukrativer ist als die klassischen Formen der Geldanlage. Über ein Jahrzehnt lagen die Zinsen darnieder und das Sparbuch warf keine Rendite ab. Nun ist es die Inflation, die einen langfristigen Vermögensaufbau verhindert. Wer intelligent in Aktien investiert ist, konnte dagegen über die Jahre gesehen stattliche Renditen erwirtschaften.
Trotz diverser Abstürze während der Finanzkrise 2008 und dem Einbruch zu Beginn der Pandemie befindet sich der ATX derzeit bei rund 3250 Punkten. Damit hat er im Vergleich zu 2003 etwa den dreifachen Wert erreicht. DAX und Dow Jones bewegen sich sogar in der Nähe ihrer Rekordhochs. Trotzdem scheuen sich viele Menschen davor, in Aktien zu investieren.
Dies liegt vor allem daran, dass ein Investment auch mit Verlusten verbunden ist, wenn die relevanten Marktmechanismen nicht erkannt werden. Daher ist es für Anfänger empfehlenswert, sich vor dem ersten Kauf intensiv mit der Materie zu beschäftigen, um die Abläufe im Wertpapierhandel zu verstehen und die Funktionsweise der Handelssoftware zu verinnerlichen. Dabei schafft dieser Ratgeber Abhilfe, der Aktien einfach für Anfänger erklärt.
Die Funktionsweise des Aktienhandels
Das Grundprinzip des Wertpapierhandels ist es, Aktien zu kaufen und so lange wie möglich zu halten. Experten bezeichnen dieses Vorgehen als “Buy-and-hold-Strategie”. Das Kapital wird unter Berücksichtigung eines langfristigen Anlagehorizonts investiert, um vom stetigen Wertzuwachs zu profitieren. Der Erfolg dieser Strategie fußt auf mehreren Aspekten.
Diversifikation
Bei einem gesunden Aktiendepot kommt es auf eine breite Streuung an. Am besten wird in verschiedene Märkte, Branchen und Regionen investiert. Auf diese Art und Weise können eventuelle Verluste in einem Segment durch Gewinne in anderen Bereichen ausgeglichen werden. Ein Totalverlust wird vermieden.
Für Anfänger eignen sich besonders Exchange Traded Funds (ETFs). Diese Fonds bilden einen gesamten Aktienindex nach und sorgen damit naturgemäß für eine breite Aufstellung des Depots.
Sparpläne nutzen
Es wird monatlich ein fester Betrag in den Kauf von Wertpapieren investiert (Cost-Average-Effekt). Der jeweilige Kurswert ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Mit diesem Vorgehen werden Kursschwankungen (Volatilität) besser ausgeglichen. Verluste, die auf kurzfristigen Abstürzen beruhen, werden reduziert.
Nur frei verfügbares Kapital einsetzen
An der Börse investiertes Kapital sollte aus Mitteln bestehen, die nicht unmittelbar dem Erhalt des eigenen Lebensstandards dienen. Wer sich auf diese Art absichert, ist nicht darauf angewiesen, Aktien aufgrund eines temporären finanziellen Engpasses unter Preis abzugeben.
Langfristiger Anlagehorizont
Beim Investieren wird aus einer langfristigen Perspektive heraus gehandelt. Wer ein Wertpapier nach anfänglichen Gewinnen schnell wieder zu Geld macht, der eignet sich eher für das kurzfristige Trading.
Investoren analysieren vor dem Kauf sorgfältig alle Umstände, die den Kurswert einer Aktie bestimmen. Sie führen eine Fundamentalanalyse durch. Einmal erworben, bleiben die Papiere in der Regel viele Jahre im Depot liegen, um langsam und stetig an Wert zu gewinnen.
Die Auswahl des Brokers
Jeder Anleger muss die Dienste eines Brokers in Anspruch nehmen. Dabei handelt es sich um einen Finanzdienstleister, der im Besitz der staatlichen Börsenlizenz ist. Üblicherweise übernimmt entweder die Hausbank, eine Direktbank oder eine Neo-Bank diese Funktion. In der Regel muss bei einer Filialbank mit mehr Depotkosten gerechnet werden, da diese ein aufwändiges Filialnetz unterhält und eine gewisse Beratungsfunktion erfüllt.
Bei der Suche nach einem geeigneten Broker ist ein Vergleich empfehlenswert. So sollten die Gebühren und versteckte Kosten genau unter die Lupe genommen werden. Anfänger wählen vorzugsweise einen Dienstleister, der ein kostenloses Demokonto anbietet und Schulungsmaterialien zur Verfügung stellt.
Fazit
Viele Bürger begegnen der Online-Börse mit einem gewissen Respekt. Dabei ist der Aktienhandel keine Raketenwissenschaft. Wer sich umfassend über das Marktgeschehen informiert und sich mithilfe eines Demokontos intensiv auf den Wertpapierhandel vorbereitet, darf damit rechnen, sein Vermögen langsam, aber stetig zu vermehren.