Der alpine Ski-Weltcup startet am 25. Oktober in Sölden. Marco Odermatt will seine Dominanz verteidigen, während Mikaela Shiffrin die 100-Siege-Marke anpeilt. Dazu kehren Stars wie Marcel Hirscher spektakulär zurück.

Odermatt spürt das Kribbeln vor dem Olympia-Jahr

Marco Odermatt geht als Titelverteidiger in den Gesamtweltcup. Der 28-jährige Schweizer absolvierte bereits im August sein erstes Schneetraining am Matterhorn. "Ich spüre weniger Druck als in den Vorjahren, aber dennoch dieses Kribbeln und diese Ungewissheit", erklärt der Speed-Spezialist.

Ganz oben auf seiner Wunschliste steht der lange ersehnte Abfahrtssieg in Kitzbühel. Bei den Olympischen Spielen in Mailand/Cortina will er endlich seine erste Olympia-Medaille holen. Sein anspruchsvolles Programm in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom will er noch ein bis zwei Saisons durchziehen - dann könnte Schluss sein.

Shiffrin jagt die magische 100er-Marke

Mikaela Shiffrin steht vor einem historischen Meilenstein: Ihre 100. Weltcup-Sieg ist zum Greifen nah. Die US-Amerikanerin konzentriert sich diesmal auf Super-G, Riesenslalom und Slalom. "Es ist nicht möglich, in jeder Disziplin auf höchstem Niveau zu fahren, ohne Opfer zu bringen", begründet sie ihre Entscheidung.

Ihre Motivation bleibt ungebrochen: "Ich bin noch nicht fertig." Shiffrin will dem Skisport ihren Stempel aufdrücken und ihn sichtbarer machen. Nach 99 Weltcup-Siegen fehlt nur noch ein einziger Triumph für die Geschichtsbücher.

Hirscher-Comeback elektrisiert den Skizirkus

Marcel Hirscher sorgt für die größte Sensation der Saison. Der achtfache Gesamtweltcup-Sieger kehrt nach fünf Jahren Pause für die Niederlande zurück. Seine Genesung vom Kreuzbandriss verläuft planmäßig - ein Start in Sölden bleibt aber noch offen.

Aleksander Aamodt Kilde plant sein Comeback nach der schweren Sturzverletzung vom Januar 2024. Der norwegische Speed-Spezialist visiert die Weltcup-Rennen Anfang Dezember in Beaver Creek an. "Ich bin noch nicht fertig, ich habe noch mehrere Jahre", verkündete der 33-Jährige selbstbewusst.

Auch Petra Vlhova arbeitet an ihrer Rückkehr. Die slowakische Technik-Spezialistin stand kürzlich erstmals wieder auf Skiern, benötigt aber noch mindestens 50 hochwertige Schneetage.

Über 80 Rennen bis zu den Olympischen Spielen

Der Rennkalender umfasst für Damen und Herren jeweils über 37 Rennen, wobei die technischen Disziplinen leicht überwiegen. Neu dabei ist Courchevel mit einer Abfahrt und einem Super-G im März. Das Saisonfinale steigt Ende März in Lillehammer.

Odermatt kritisiert das Ungleichgewicht zwischen Speed- und Technikrennen: "Wir brauchen einen ausgeglicheneren Kalender." Die FIS setzt dennoch weiterhin auf die beliebten Slalom- und Riesenslalom-Rennen.

Starke Teams aus Österreich und der Schweiz

Der Österreichische Skiverband geht mit 100 Athleten in die Saison. Bei den Herren sorgen die Cousins Lukas und Patrick Feurstein für frische Gesichter im Nationalteam. Swiss-Ski hat sein Team auf 21 Mitglieder erweitert und insgesamt 117 Sportler selektiert.

ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher zeigt sich zuversichtlich für die Doppelbelastung aus Weltcup und Olympia. Die Schweizer setzen auf ihre bewährte Mischung aus etablierten Stars und Nachwuchstalenten.

Die neue Saison verspricht durch die Olympischen Spiele in Mailand/Cortina als ultimativen Höhepunkt besondere Spannung. Vom ersten Tor in Sölden an werden die Athleten um jeden Hundertstel kämpfen.