Weniger als 50 Tage vor dem Weltcup-Auftakt melden sich die Stars zurück. Katharina Liensberger fuhr in Argentinien auf Platz drei und schürt die Vorfreude auf einen packenden Winter mit legendären Heimrennen.

Die Weltelite des Skisports steckt mitten in der heißen Phase der Saisonvorbereitung. Diese Woche richteten sich alle Blicke nach Cerro Castor in Argentinien, wo beim Südamerikacup erste Formtests unter Rennbedingungen stattfanden.

Das Highlight lieferte Katharina Liensberger: Die 28-jährige Österreicherin kämpfte sich im Riesenslalom dank eines furiosen zweiten Durchgangs auf den dritten Platz. Ein starkes Ausrufezeichen der Technik-Spezialistin vor der bevorstehenden Olympia-Saison.

ÖSV-Damen zeigen Kampfgeist in Ushuaia

Das Trainingslager in Ushuaia an der südlichsten Spitze Argentiniens erweist sich als Volltreffer für die ÖSV-Technikerinnen. Die winterlichen Bedingungen bieten perfekte Voraussetzungen für Setup-Tests und Formaufbau.

Besonders spannend: Victoria Olivier bereitet sich erstmals mit der Riesenslalom-Weltcupgruppe vor. Die Junioren-Weltmeisterin von 2024 nannte die Trainingsbedingungen "richtig gut" und peilt den Saisonstart in Sölden als erstes großes Ziel an.

Das tägliche Kräftemessen mit etablierten Läuferinnen wie Julia Scheib und Stephanie Brunner treibt die Nachwuchshoffnung zu Höchstleistungen. Die jüngsten Rennerfolge zeigen: Die ÖSV-Damen sind bereit für den Kampf um die Spitzenplätze.

Hirscher-Comeback sorgt für Spannung

Bei den Herren steht ein Name im Fokus: Marcel Hirscher. Der achtfache Gesamtweltcupsieger kehrte Anfang September erstmals nach seinem Kreuzbandriss auf den Schnee zurück – 277 Tage nach der schweren Verletzung.

In einer niederländischen Skihalle wagte der künftige Niederlande-Starter die ersten Schwünge. Hirscher beschrieb es als wichtigen Schritt auf einem noch "breiten Weg" zurück in den Weltcup. Sein Comeback sorgt für gewaltige Spannung.

Während Hirscher um seine Rückkehr kämpft, feilen Stars wie Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt beim Gletschertraining am Material. Diese Camps sind entscheidend für die Vorbereitung auf die Klassiker in Wengen, Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen.

Die Heim-Klassiker im Fokus

Die Saison 2025/2026 verspricht emotionale Höhepunkte vor heimischem Publikum:

  • 26. Oktober 2025: Saisonauftakt in Sölden (Österreich)
  • 16.-18. Januar 2026: Lauberhorn-Rennen in Wengen (Schweiz)
  • 23.-25. Januar 2026: Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel (Österreich)
  • 27.-28. Januar 2026: Nachtslalom in Schladming (Österreich)
  • Februar 2026: Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen (Deutschland)

Olympia-Druck steigt

Die Vorbereitungen stehen im Zeichen der Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo im Februar 2026. Der zusätzliche Druck ist spürbar: Der Deutsche Skiverband weitete seinen Olympiakader von zwei auf sechs Athleten aus.

Die Heim-Weltcuprennen dienen als wichtiger Gradmesser für die Olympia-Form. Ein Erfolg vor heimischem Publikum kann den entscheidenden psychologischen Vorteil geben.

Doch der schmale Grat zwischen optimaler Vorbereitung und Risiko zeigt sich deutlich: Die Schwedin Lisa Nyberg verpasst nach einer schweren Knieverletzung beim Training in Ushuaia die komplette Saison.

Countdown bis Sölden läuft

In den kommenden Wochen kehren die Teams von den Gletschern zurück und nehmen den letzten Feinschliff vor. Der Fokus richtet sich vollständig auf Sölden.

Kann Liensberger den Schwung aus Argentinien mitnehmen? Schafft Hirscher rechtzeitig den Anschluss an die Weltspitze? Die ersten Antworten gibt es am Rettenbachferner. Der Countdown für einen unvergesslichen Ski-Winter läuft.