Ski-Star Matteo Franzoso stirbt vor 26. Geburtstag

Der italienische Ski-Weltcup-Fahrer Matteo Franzoso ist nach einem schweren Trainingssturz gestorben. Der 25-Jährige erlag am Montag seinen Kopfverletzungen - nur einen Tag vor seinem Geburtstag.
Der Unfall ereignete sich am Samstag in La Parva, Chile, wo das italienische Nationalteam seine Saisonvorbereitung absolvierte. Franzoso verlor bei einem Trainingslauf die Kontrolle und prallte mit voller Wucht gegen eine Schutzvorrichtung. Nach zwei Tagen im künstlichen Koma kämpften die Ärzte vergeblich um sein Leben.
Was genau ist passiert?
Berichte des italienischen Wintersportverbandes (FISI) schildern den verhängnisvollen Moment: Franzoso verschätzte sich bei einem kleinen Sprung, kam von der Ideallinie ab und durchschlug zwei Sicherheitsnetze. Sieben Meter neben der Piste kollidierte er mit einem hölzernen Zaun - das schwere Schädel-Hirn-Trauma war nicht überlebensfähig.
Rettungskräfte brachten ihn per Helikopter in eine Spezialklinik nach Santiago de Chile. Seine Familie eilte sofort nach Chile und war in den letzten Stunden bei ihm.
Ein Talent stirbt viel zu früh
Franzoso galt als großer Hoffnungsträger des italienischen Skisports. Seit seinem Weltcup-Debüt im Dezember 2021 absolvierte er 17 Rennen in Abfahrt und Super-G. Zweimal fuhr er in die Punkte - zuletzt im Februar beim Super-G in Crans-Montana.
Seine Erfolge im Überblick:
* Weltcup-Punkteränge: 2 Mal in den besten 30
* Junioren-WM 2020: 4. Platz Abfahrt in Narvik
* 17 Weltcup-Starts seit Dezember 2021
Im Team war er für seine fröhliche Art bekannt und sollte die Nachfolge der etablierten Garde um Dominik Paris antreten.
Zweiter Todesfall binnen eines Jahres
Der Schock sitzt tief - bereits im Oktober 2024 starb die 19-jährige Italienerin Matilde Lorenzi bei einem Trainingssturz. FISI-Präsident Flavio Roda sprach von einer "Tragödie für seine Familie und unseren Sport".
Die Internationale Ski-Föderation (FIS) schloss sich den Beileidsbekundungen an. Roda betont: "Wir müssen alles tun, damit sich solche Vorfälle nie wieder ereignen."
Sicherheitsdebatte entflammt erneut
Franzosos Tod wirft erneut Fragen zur Trainingssicherheit auf. Während Weltcup-Rennen heute deutlich sicherer sind, bleiben Trainingsunfälle ein Problem. Die Athleten bewegen sich am Limit - kleinste Fehler können fatal enden.
Die FIS und nationale Verbände stehen vor der schwierigen Aufgabe: Wie können sie das Training sicherer machen, ohne die notwendige Wettkampfvorbereitung zu behindern? Eine detaillierte Unfallanalyse soll Antworten liefern.
Der Saisonstart in Sölden wird für das italienische Team von diesem tragischen Verlust überschattet sein. Die Ski-Welt trauert um ein Talent, das viel zu früh gehen musste.