Nach monatelangem Abwärtstrend zeigt die Siltronic-Aktie heute endlich wieder Lebenszeichen. Doch ist dies mehr als nur ein kurzfristiges Aufbäumen? Der Wafer-Hersteller kämpft weiterhin mit gedämpften Aussichten in der Halbleiterbranche – trotz heute spürbarer Käuferunterstützung.

Dividende als Strohhalm?

Die jüngsten Entwicklungen bei Siltronic bieten Anlegern wenig Grund für Euphorie:

• Umsatzrückgang im Q1 2025 um 4,1% auf 345,8 Mio. Euro
• Gedämpfter Ausblick aufgrund hoher Kundenlagerbestände
• EPS von nur 0,08 Euro im letzten Quartal

Dennoch könnte die beschlossene Dividende von 0,20 Euro je Aktie einige Investoren angelockt haben. "Das Signal der Ausschüttung wirkt wie ein Vertrauensvotum inmitten der Krise", kommentiert ein Marktbeobachter. Doch mit einem Kursziel von 44,17 Euro liegt die Aktie noch deutlich unter dem Analystenkonsens – ein Indiz für anhaltende Skepsis.

Halbleiterflaute lastet weiter

Die eigentliche Frage ist: Kann Siltronic den Branchenwind drehen? Die aktuelle Erholung um 2,24% auf 35,58 Euro täuscht nicht darüber hinweg, dass der Titel seit Jahresanfang über 22% verloren hat. Noch dramatischer fällt der Blick auf die 12-Monats-Performance aus: Minus 53% – ein klarer Ausdruck der anhaltenden Schwäche im Halbleitersektor.

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Besonders beunruhigend: Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt satte 54%. Die Volatilität von über 50% unterstreicht, wie nervös der Markt auf Nachrichten aus der Branche reagiert.

Warten auf die Q2-Zahlen

All eyes on July: Die nächste Bilanzvorlage am 29. Juli wird entscheidend sein. Sollte sich die Lagerbestandssituation bei Chip-Herstellern bis dahin entspannt haben, könnte dies den lang ersehnten Turnaround einläuten. Bis dahin bleibt die Erholung fragil – heute zeigte sich die Aktie zwar stabil über dem 52-Wochen-Tief von 33,26 Euro, doch der Abstand von nur 6,98% ist alles andere als beruhigend.

Die heutige Kursbewegung mag für Siltronic-Anleger eine Verschnaufpause bedeuten. Ob daraus mehr wird, hängt maßgeblich von der Entwicklung in der Halbleiterindustrie ab – und davon, wann die Kunden ihre Lagerbestände endgültig abgebaut haben.

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