Gewinnmitnahmen drücken das Edelmetall

Nach einer atemberaubenden Rally auf das höchste Niveau seit über einem Jahrzehnt zeigt sich der Silberpreis nun von seiner schwächeren Seite. Die jüngste Korrektur wirft die Frage auf: Handelt es sich nur um eine gesunde Konsolidierung – oder droht eine tiefere Korrektur?

Hinter dem aktuellen Rückgang stehen vor allem Gewinnmitnahmen. Investoren, die von der vorherigen Hausse profitierten, nutzen die hohen Kurse, um Buchgewinne mitzunehmen. Dieser Verkaufsdruck trifft auf einen Markt, der technisch bereits überhitzt wirkte.

Charttechnik signalisiert überkaufte Lage

Aus charttechnischer Sicht kam die Korrektur nicht überraschend:

  • Der Silberpreis hatte zuvor wichtige Widerstandsmarken erreicht
  • Der RSI (14 Tage) zeigte mit 17,7 eine extrem überkaufte Situation an
  • Die jährliche Volatilität von 41,38% unterstreicht die nervöse Marktstimmung

"Nach solch einem steilen Anstieg war eine Gegenbewegung fast unvermeidlich", kommentiert ein Marktbeobachter. "Die Frage ist jetzt, ob die Unterstützungsniveaus halten."

Was bedeutet das für Anleger?

Die aktuelle Entwicklung ist typisch für Märkte nach einer starken Rally:

  1. Konsolidierungsphase: Der Preis sucht nach einem neuen Gleichgewicht
  2. Technische Korrektur: Überdehnte Indikatoren normalisieren sich
  3. Fundamentale Prüfung: Die Marktteilnehmer bewerten die weitere Perspektive

Mit einem Abstand von -7,63% zum 52-Wochen-Hoch bei 35,37 USD bleibt Silber zwar unter Druck, liegt aber immer noch deutlich über dem Jahrestief von 26,45 USD. Die 200-Tage-Linie bei 31,69 USD könnte nun als wichtiger Unterstützungsbereich ins Visier rücken.

Die nächsten Tage werden zeigen, ob es sich um eine gesunde Verschnaufpause handelt – oder ob die Korrektur weiter an Fahrt gewinnt. Für langfristig orientierte Anleger könnte sich hier eine Chance bieten.