Silber erlebt die stärkste Rallye seit 46 Jahren und durchbricht erstmals die 79-Dollar-Marke. Der Jahresgewinn von rund 170 Prozent weckt Erinnerungen an die legendäre Hunt-Brothers-Blase von 1979. Doch diesmal ist die Situation fundamental anders: Ein strukturelles Angebotsdefizit trifft auf explodierende Industrienachfrage – eine Kombination, die selbst Tech-Milliardär Elon Musk auf den Plan ruft.

Die Eckdaten der Silber-Explosion:

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  • Freitag: Erstmals 79 US-Dollar pro Unze erreicht
  • Jahresplus: Rund 170 Prozent – stärkstes Jahr seit 1979
  • Gold-Silber-Ratio: Von 104:1 im April auf 64:1 gefallen
  • Defizit: Fünftes Jahr in Folge mit Angebotslücke von 3.660 Tonnen
  • Chinesische Exportbeschränkungen: Treten am 1. Januar 2026 in Kraft

Musk warnt vor Industriekrise

"Das ist nicht gut. Silber wird in vielen industriellen Prozessen benötigt", schrieb Musk am Wochenende auf X. Die Warnung des Tesla-Chefs ist kein Zufall: Mehr als 60 Prozent der globalen Silbernachfrage stammen aus Industrieanwendungen. Solarpanels, Elektrofahrzeuge, KI-Rechenzentren und Hochleistungschips sind auf das Metall angewiesen. Silbers überlegene elektrische Leitfähigkeit macht es in diesen Bereichen praktisch unersetzlich.

Die Timing-Brisanz zeigt sich am 1. Januar: Dann treten neue chinesische Exportbeschränkungen in Kraft und verschärfen die ohnehin kritische Versorgungslage zusätzlich.

Strukturelles Defizit ohne schnelle Lösung

Die Angebotsseite bietet keine Entlastung. 70 bis 75 Prozent der Silberproduktion fallen als Nebenprodukt bei der Förderung anderer Metalle an – eine Steigerung ist kaum steuerbar. Die Lagerbestände an der Shanghai Futures Exchange sanken auf 715 Tonnen, den niedrigsten Stand seit Juli 2016. Neue Minenprojekte kommen frühestens 2027 auf den Markt.

Marktanalyst Tony Sycamore von IG spricht von einer "generationenübergreifenden Blase" und identifiziert ein "schwerwiegendes strukturelles Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das einen Ansturm auf physisches Metall auslöst".

Makroökonomischer Rückenwind verstärkt Druck

Die Federal Reserve setzt ihren Lockerungskurs fort. Niedrigere Zinsen erhöhen die Attraktivität nicht-verzinslicher Anlagen wie Edelmetalle. Geopolitische Spannungen – von der US-Blockade venezolanischer Öltanker bis zu militärischen Aktivitäten in der Karibik – halten die Risikoaversion hoch.

Das US-Handelsministerium untersucht zudem, ob Importe kritischer Mineralien ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen. Mögliche Zölle auf Silber würden den Preisdruck weiter verschärfen.

Charttechnik: 100 Dollar im Visier

Aus technischer Sicht hat Silber einen historischen Durchbruch vollzogen. Die 50-Dollar-Marke fungierte seit 1980 als massiver Widerstand – über 40 Jahre lang. Der Ausbruch im Jahr 2025 beendet diese Konsolidierung. Analysten sehen die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke als nächstes Ziel. Zum Vergleich: Gold legte im gleichen Zeitraum "nur" 73 Prozent zu und notiert bei rund 4.530 US-Dollar pro Unze.

Der aggressive Kursanstieg hat allerdings auch Platin und Palladium erfasst. Platin sprang am Freitag um über 10 Prozent auf 2.507 US-Dollar und verzeichnet ein Jahresplus von etwa 172 Prozent. Die gesamte Edelmetall-Gruppe profitiert vom perfekten Sturm aus Angebotsmangel, Industrienachfrage und makroökonomischer Unsicherheit.

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