Die Siemens Energy Aktie bewegt sich derzeit in einem gefährlichen Spannungsfeld. Nach dem Erreichen des Allzeithochs bei 113,95 Euro pendelt der Titel nervös zwischen 100 und 110 Euro. Am 14. November stehen die Quartalszahlen an – und genau das könnte zum Problem werden.

Binnen zwei Jahren hat sich der Kurs vervielfacht. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von über 120 Prozent zu Buche. Doch nach solchen Höhenflügen mehren sich die Warnzeichen. Die Erwartungen sind mittlerweile so hoch geschraubt, dass selbst solide Ergebnisse enttäuschen könnten. Erfahrene Investoren sichern bereits ihre Gewinne.

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Jefferies verdoppelt Kursziel – zu spät?

Die Investmentbank Jefferies sorgte kürzlich für Aufsehen: Das Kursziel wurde von 55 auf 134 Euro mehr als verdoppelt, die Einstufung von Hold auf Buy angehoben. Analyst Lucas Ferhani begründet dies mit Margenpotenzial im Netzausbau-Geschäft. Doch die KI-Story und der Energiehunger von Rechenzentren sind längst eingepreist. Im Oktober sprachen sieben von neun Analysten eine Kaufempfehlung aus, einer empfahl Halten, ein weiterer Verkaufen.

Die fundamentale Lage bleibt ambivalent. Die massiven Probleme mit der Windkraft-Tochter Gamesa liegen erst kurze Zeit zurück. Zwar wurde die Bundesgarantie vorzeitig abgelöst, doch die Altlasten sind noch nicht verdaut. Die Abhängigkeit vom KI-Boom und Netzausbau macht das Geschäftsmodell anfällig.

Charttechnik blinkt rot

Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt bei 82,22 Euro ist bedrohlich groß geworden. Solche Übertreibungen korrigieren sich meist brutal. Die Kursbewegungen der letzten Tage zeigen eindeutige Schwäche: Anfang November gab es einen Rücksetzer um mehrere Prozent, gefolgt von leichter Erholung. Diese Volatilität offenbart die Unsicherheit bei Marktteilnehmern.

Bei 105 Euro wirkt die Unterstützungszone fragil. Bricht sie, droht der Durchmarsch zur psychologisch wichtigen 100-Euro-Schwelle. Von dort wäre der Weg nach unten weit. Zunehmende Handelsvolumina deuten auf wachsende Nervosität hin.

Positive Signale im operativen Geschäft

Während die Börse nervös auf die Quartalszahlen wartet, läuft das operative Geschäft weiter. Mit EnBW wurde ein langfristiger Stromabnahmevertrag für die Photovoltaik-Anlage Frankenförde in Brandenburg unterzeichnet. Ab 2026 liefert der Solarpark bis zu 40 Gigawattstunden pro Jahr an Siemens Energy.

Auch bei der Elektromobilität gibt es Fortschritte: Die Tochter Amperfied gewann Siemens Energy als Großkunden für das Laden von E-Autoflotten. Der Auftrag umfasst die Migration und den Betrieb von rund 200 AC-Ladepunkten an zwölf deutschen Standorten. Ein Ausbau der Ladeinfrastruktur ist vorgesehen.

Wird der 14. November zum Wendepunkt?

Das Chance-Risiko-Verhältnis ist bei über 110 Euro eindeutig negativ. Selbst fabelhaft gute Ergebnisse könnten nicht ausreichen, um die hochgeschraubten Erwartungen zu erfüllen. Eine Korrektur von 20 bis 30 Prozent würde die Bewertung wieder auf gesünderes Niveau bringen. Erst dann ergeben sich wieder interessante Einstiegschancen.

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