Bloomberg enthüllt: Siemens Healthineers soll sich in frühen Verhandlungen über den Verkauf seines kompletten Diagnostikgeschäfts befinden. Die potenzielle Transaktion würde einen bedeutenden Geschäftsbereich des Medizintechnik-Riesen betreffen und markiert den nächsten Schritt in Siemens' radikaler Portfolio-Transformation. Doch warum will sich Healthineers ausgerechnet jetzt von diesem Geschäft trennen?

Strategische Wende oder kurzfristiger Cash-Grab?

Die Gespräche befinden sich laut Insidern in einem sehr frühen Stadium – ein Abschluss ist keineswegs garantiert. Die Diagnostik-Sparte umfasst Laborgeräte und -systeme für medizinische Untersuchungen und bildet traditionell einen wichtigen Pfeiler im Healthineers-Portfolio.

Diese Entwicklung reiht sich nahtlos in Siemens' aggressive Portfolio-Strategie ein. Bereits im Februar verkaufte der Konzern einen 2%-Anteil an Healthineers für 1,45 Milliarden Euro, um die Akquisition von Altair Engineering zu finanzieren. CEO Roland Busch hatte damals angekündigt, den Healthineers-Anteil 2025 um etwa 5% zu reduzieren.

Die strategischen Bausteine von Siemens' Transformation:
- Fokussierung auf digitale Industrien, intelligente Infrastruktur und Mobilität
- Aktive M&A-Strategie mit Milliarden-Deals für Altair Engineering und Dotmatics
- Konsequente Abstoßung nicht-kernstrategischer Assets
- Stärkung der Eigenkapitalrendite durch Portfolio-Optimierung

Solide Zahlen vs. strategische Ungewissheit

Ironischerweise kommt die Verkaufsnachricht vor dem Hintergrund eigentlich solider Quartalszahlen. Siemens meldete im dritten Quartal 2025:
- Umsatz von 19,38 Milliarden Euro (+3% gegenüber Vorjahr)
- Industrieller Gewinn von 2,82 Milliarden Euro (entsprach Analystenschätzungen)
- Starkes Mobilitätsgeschäft mit 3,5-Milliarden-Euro-Auftrag aus Ägypten

Dennoch zeigen Analysten sich gespalten: Während Goldman Sachs optimistisch bleibt, haben Bernstein und Grupo Santander kürzlich ihre Bewertungen nach unten angepasst.

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Kurs unter Druck: Signifikant unter Jahreshoch

Die Aktie notiert aktuell bei 226,50 Euro und verlor heute 1,44%. Damit liegt sie etwa 5,5% unter dem 52-Wochen-Hoch von 239,70 Euro vom März – ein klares Zeichen, dass die Märkte die strategischen Unwägbarkeiten mit Skepsis bewerten.

Allerdings zeigt die längerfristige Performance mit einem Plus von 39% in den letzten zwölf Monaten und 20% seit Jahresanfang, dass die Transformation grundsätzlich auf Zustimmung stößt.

Was bedeutet das für Investoren?

Sollte der Verkauf tatsächlich realisiert werden, könnte Siemens erhebliche finanzielle Mittel für weitere strategische Akquisitionen freisetzen. Gleichzeitig würde sich Healthineers stärker auf die Kernbereiche Bildgebung und fortschrittliche Therapien konzentrieren können.

Die nächsten wichtigen Meilensteine:
- Vorlage der Jahresergebnisse am 13. November 2025
- Strategisches Update zu Siemens Healthineers im Dezember 2025

Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich bei diesem Schritt um eine weitsichtige Portfolio-Optimierung oder doch um einen kurzfristigen Finanzierungsmove für die nächste Übernahme? Die Antwort darauf wird die Siemens-Aktie in den kommenden Monaten maßgeblich treiben.

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