Der österreichische Manager Siegfried Wolf steht offenbar vor einer Übernahme des Russland-Geschäfts des deutschen Auto- und Industriezulieferers Schaeffler, wie der "Spiegel" am Freitag berichtete. Demnach sei ein entsprechender Vertrag bereits im Dezember vergangenen Jahres unterzeichnet worden. Vorerst stünden für eine Finalisierung aber noch Genehmigungen aus Russland aus.

Wie der "Spiegel" schreibt, wurde eine Übertragung der Unternehmensanteile an dem Werk im russischen Uljanowsk an Wolf bereits in die Wege geleitet. Das Konstrukt sehe vor, dass die Anteile zunächst an die russische Firma PromAvtoKonsalt gehen sollen und anschließend an Wolf, der im Aufsichtsrat von Schaeffler sitzt, weitergereicht würden. Seitens Schaefflers wurde der Verkaufsplan nach Angaben des Magazins bestätigt.

Laut dem Bericht geriet das Geschäft aufgrund vermuteter Verbindungen zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska, dem eine enge Geschäftsbeziehung mit Wolf nachgesagt wird, auch ins Visier der ukrainischen Anti-Korruptionsbehörde NAZK. Gegen Deripaska wurden seitens der USA und der Europäischen Union zuletzt Sanktionen verhängt. Bis vor kurzem war der Geschäftsmann auch Großaktionär des österreichischen Baukonzerns Strabag.

Auf Anfrage des "Spiegel" erklärte Wolf, dass er "in keinster Weise mit Personen oder Unternehmen, welche von internationalen Sanktionen betroffen sind" geschäftlich zusammenarbeite. Er habe sich längst aus "sämtlichen früheren operativen Tätigkeiten in Russland zurückgezogen". Für die APA war Wolf vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

tpo/kan

 ISIN  DE000SHA0159
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