Shell, TFO & Co.: 10 % Dividendenrendite und mehr – kann das noch sicher sein?
Die aktuelle Korrektur hat zu vielen günstigen und attraktiven Chancen geführt. Auch Einkommensinvestoren werden dabei in diesen Tagen auf ihre Kosten kommen. Viel Qualität wird jetzt schließlich wieder deutlich preiswerter bepreist. Das führt unweigerlich vor allem zu einem: höheren Dividendenrenditen.
Dabei gibt es natürlich auch einige Extreme. Und eben deutlich zweistellige Dividendenrenditen von teilweise weit über 10 %. Die spannende Frage ist nun natürlich, ob ein solches Dividendenmaß noch sicher sein kann. Oder ob es das womöglich überhaupt muss, um attraktiv zu sein. Lass uns im Folgenden einmal schauen, was das bedeuten könnte.
Die Crux an 10 % Dividendenrendite
Grundsätzlich zeigt ein hoher Wert bei der Dividendenrendite häufig Gefahr an. Ein Wert von 10 % offenbart recht deutlich, dass etwas im Argen liegt und die jeweilige Ausschüttung womöglich nicht mehr so sicher ist. Wobei einige prominente Beispiele das recht deutlich demonstrieren können.
Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) beispielsweise, der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti, kommt in diesen Tagen auf eine Dividendenrendite von ziemlich genau 10 %. Da der Ölmarkt jedoch mächtig aus dem Gleichgewicht gekommen ist, brechen hier zumindest kurzfristig Gewinne und freier Cashflow ein. Das könnte über längere Zeiträume zu Schwierigkeiten bei den Ausschüttungen führen. Oder auch zu einem Bruch mit der seit dem Jahre 1945 währenden Konstanz.
Eine zweite Aktie, die ein ähnliches Schicksal teilt, ist die von Tanger Factory Outlet Centers (WKN: 886676). Trotz der Dividendenaristokratie, die der US-REIT erst kürzlich feiern konnte, führt das Coronavirus hier zu einer prekären Ausgangslage beim Outletcenter-Betreiber. Genauso wie der E-Commerce, der hier generell das operative Geschäft bedroht. Auch hier gibt es zwar eine Dividendenrendite von weit über 10 %. Allerdings auch einige Fragezeichen, ob diese langfristig leistbar sein wird.
Es mag zwar einige Ausnahmen geben, bei denen kurzfristig eine zweistellige Dividendenrendite aufgrund eines allgemeinen Abverkaufs erzielt wird. Generell gilt jedoch: Viele Ausschütter mit einem solchen Wert haben operative Probleme. Die in Teilen zumindest die Dividendenhistorien und die Nachhaltigkeit der jeweiligen Auszahlungen kurzzeitig bedrohen können.
Die wichtigere Frage: Muss die Dividende sicher sein?
Die viel wichtigere Frage könnte nun allerdings lauten, ob eine solche Dividende bei einem solchen Bewertungsmaß überhaupt sicher sein muss. Klar, in einigen Fällen schon. Vor allem, wenn man von den regelmäßigen Ausschüttungen leben möchte. Oder aber für das Alter vorsorgen sollte. Hier spielt Konstanz natürlich eine große Rolle.
In vielen anderen Fällen kann die Antwort auf diese Frage jedoch durchaus auch mal Nein lauten. Denn selbst wenn solche Ausschütter ihre Dividende kurzfristig um die Hälfte kürzen müssen, bliebe noch immer eine attraktive Dividendenrendite im mindestens mittleren einstelligen Prozentbereich übrig. Auch das kann grundsätzlich stark und spannend sein.
Zudem besteht bei einigen Aktien noch eine ganz andere Perspektive: Sobald sich der operative Alltag wieder einpendelt, können viele solcher Zahler zu ihrer alten Stärke zurückfinden. Und womöglich auch nach einer Phase der kurzzeitigen Kürzungen wieder zu ihren vorherigen Dividenden. In einigen Fällen könnten daher langfristig nachhaltige zweistellige Dividendenrenditen lauern. Auch wenn man jetzt womöglich das Risiko einer Kürzung ertragen muss. Schließlich gab es mal eine Zeit, in der die jeweiligen Geschäftsmodelle so profitabel gewesen sind, dass derart hohe Auszahlungen leistbar gewesen sind.
Nicht alles von der Konstanz abhängig machen
Als Einkommensinvestoren und Dividendenjäger sind wir zwar grundsätzlich gewöhnt, viel von der Konstanz und einem moderaten Wachstum abhängig zu machen. Allerdings muss das nicht alles sein. Vor allem nicht bei den vielen günstigen Aktien, die es jetzt gibt.
Auch eine kurzzeitige Dividendenkürzung muss dabei kein Beinbruch sein. Vor allem nicht, wenn die Perspektive einer Rückkehr zu alter operativer Stärke besteht. Und eben auch zur vorherigen Dividende. Bloß, dass diese dann in Zukunft wieder nachhaltiger ist. Und eben zweistellig, zumindest wenn man auf einem günstigen Kursniveau zuschlagen kann. Und die Phase der Kürzungen und Unsicherheiten mitzugehen bereit ist.
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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell und Tanger Factory Outlet Centers. The Motley Fool empfiehlt Tanger Factory Outlet Centers.
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