Shell steht vor Quartalszahlen mit operativen Rückschlägen und gesenkten Produktionsprognosen. Wie reagieren die Märkte auf die Herausforderungen?

Die Nervosität vor den Quartalszahlen ist Shell-Anlegern deutlich anzumerken. Nach einer Serie operativer Rückschläge und gesenkter Produktionsprognosen steht der Energieriese unter Druck – doch wie schwer wiegen die aktuellen Herausforderungen wirklich?

Produktion läuft nicht nach Plan

Hinter den Kulissen kämpft Shell mit unerwarteten Problemen:

  • Die LNG-Produktion im ersten Quartal fiel schwächer aus als erwartet, vor allem aufgrund von Wartungsarbeiten und Zykloneinflüssen in Australien.
  • Auch die Öl- und Gasförderung litt unter operativen Verzögerungen.
  • Ein bevorstehender Abschreibungsposten im Explorationsbereich deutet zudem auf mögliche strategische Kurskorrekturen hin.

Besonders die Ausfälle an der Prelude-Flüssiggasplattform, einem Schlüsselprojekt des Konzerns, schmerzen.

Märkte in Warteposition

Die Kombination aus operativen Schwierigkeiten und einem unsicheren makroökonomischen Umfeld belastet die Stimmung. Zölle, Konjunktursorgen und volatile Energiepreise setzen der gesamten Branche zu – Shell bildet hier keine Ausnahme.

Dennoch: Trotz des jüngsten Kursrutsches bleibt die Fundamentaldaten des Unternehmens robust. Die starken Cashflows aus dem Jahr 2024 ermöglichten weiterhin hohe Ausschüttungen an die Aktionäre via Dividenden und Aktienrückkäufen.

Entscheidungstag naht

All eyes on Friday: Am morgigen Freitag (2. Mai) vor Börsenbeginn werden die Quartalszahlen erwartet. Analysten rechnen mit einem Rückgang der bereinigten Erträge im Jahresvergleich – besonders die Sparten Integrated Gas sowie Chemie und Erneuerbare dürften schwächeln.

Die große Frage: Handelt es sich bei den aktuellen Problemen nur um temporäre Stolpersteine – oder zeichnet sich ein nachhaltiger Trend ab? Die Märkte werden die Guidance des Managements genau unter die Lupe nehmen.