Shell steht vor entscheidenden Quartalszahlen und strategischen Herausforderungen. Analysten erwarten Umsatzrückgang, während der Konzern Projekte abbaut. Wie reagieren die Märkte?

Energie-Riese vor entscheidender Quartalszäsur

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Shell steht vor einer Zerreissprobe. Während der Energiekonzern sein Portfolio radikal umbaut und sich aus Schlüsselprojekten zurückzieht, blicken Anleger nervös auf die anstehenden Quartalszahlen. Kann der Ölmulti seine Erträge stabil halten – oder droht eine neue Enttäuschung?

Düstere Prognosen für Q1-Ergebnisse

Die Erwartungen an Shells Quartalszahlen sind gedämpft: Analysten rechnen mit einem Umsatzrückgang von 1,7% im Vergleich zum Vorjahr. Doch es gibt Hoffnungsschimmer – RBC Capital Markets hält Überraschungen bei Nettogewinn und Cashflow für möglich. Die endgültigen Zahlen werden zeigen, ob Shell die skeptischen Prognosen widerlegen kann.

Strategische Rückzüge hinterlassen Lücken

Shells Umbau schreitet voran, doch nicht ohne Risiken:

  • Ausstieg aus Kolumbien: Der Konzern zieht sich aus drei Offshore-Erdgasprojekten zurück und verkauft seine 50%-Beteiligungen. Ein weiterer großer Player reduziert damit sein Engagement in der Region.
  • Gescheiterter Verkauf in Indien: Die geplante Veräußerung der Erneuerbare-Energien-Tochter Sprng Energy stockt. Unterschiedliche Bewertungsvorstellungen und mangelndes Interesse potenzieller Käufer wie Sekura Energy und ONGC zwangen Shell zum Rückzieher.

Aktionäre im Spannungsfeld

Während ehemalige Shell-Händler mit Atmin einen neuen Ölhandel für Afrika starten, steht der Konzern selbst unter Beobachtung:

  • Die anstehende Hauptversammlung könnte zum Schauplatz klimastrategischer Konflikte werden.
  • Investorengruppen wie ShareAction fordern mehr Transparenz bei Shells LNG-Expansionsplänen.
  • ISS empfiehlt jedoch, gegen entsprechende Resolutionen zu stimmen – eine klare Unterstützung für die aktuelle Vorstandslinie.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Shell seinen strategischen Kurs halten kann – oder ob der Druck von Märkten und Investoren weitere Kurskorrekturen erzwingt.

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