Die juristische Auseinandersetzung um Shells Klimastrategie eskaliert erneut. Die niederländische Umweltorganisation Milieudefensie droht dem Energieriesen mit einer weiteren Klage – und stellt damit die langfristige Ausrichtung des Konzerns erneut infrage. Während Shell auf fossile Expansion setzt, spitzt sich der Rechtsstreit zu.

Klima-Kampf vor Gericht

Milieudefensie wirft Shell vor, gegen niederländische Sorgfaltspflichten zu verstoßen. Konkret geht es um neue Öl- und Gasprojekte sowie unzureichende Klimaziele nach 2030. Die Aktivisten fordern einen Stopp aller neuen fossilen Investitionen und eine Anpassung der Emissionsziele an das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens.

Hintergrund ist ein historisches Urteil von 2021, das Shell zur Emissionsreduktion verpflichtete. Zwar kippte ein Berufungsgericht die konkrete Anordnung letztes Jahr, bestätigte aber Shells "besondere Verantwortung" als Ölmulti. Der Fall liegt nun beim niederländischen Höchstgericht – und könnte wegweisend für die Branche werden.

Widersprüchliche Signale

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Trotz des Drucks hält Shell an seiner Strategie fest: Der Konzern plant laut Berichten die Entwicklung von über 700 neuen Öl- und Gasfeldern. Seit 2021 sollen bereits 32 Projekte grünes Licht erhalten haben – ein klarer Widerspruch zur wissenschaftlichen Forderung nach einem Stopp neuer fossiler Projekte.

Gleichzeitig setzt Shell auf finanzielle Stärkung: Erst kürzlich startete ein Aktienrückkaufprogramm über 3,5 Milliarden Dollar. Diese Doppelstrategie – juristische Risiken einerseits, finanzielle Manöver andererseits – stellt Anleger vor schwierige Fragen. Wie nachhaltig ist Shells Kurs wirklich?

Die Aktie zeigt sich derzeit unter Druck, nachdem sie zuletzt leichte Erholungssignale sendete. Die anhaltenden rechtlichen Unsicherheiten könnten die weitere Entwicklung belasten – besonders wenn der Höchstgerichtshof ein wegweisendes Urteil fällt. Für Shell geht es nicht nur um Milliarden, sondern um die grundsätzliche Ausrichtung des Konzerns.

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