Semperit: Der Strich wird wieder von oben gesehen
14.08.2019 | 13:06
Ein Soll- und Ist-Vergleich der Quartalszahlen: Semperit erzielte im 2. Quartal des Geschäftsjahrs 2019 einen Umsatz von 224,4 Millionen Euro (minus 1,4%), ein EBITDA von 22,7 Millionen Euro (plus 72,7%), ein EBIT von plus 13,1 Millionen (minus 55,8 Mio.) und einen Überschuss von 2,6 Millionen Euro (minus 64,8 Mio.).
Der Bloomberg-Konsens hatte beim Umsatz mit 217 Millionen Euro gerechnet, das EBITDA wurde mit 16,5 Millionen veranschlagt, das EBIT mit 8,3 Millionen und unterm Strich sollten plus 1,7 Millionen herauskommen.
Aktuell gibt es von Analysten 3x Kaufen, 2x Halten und 0x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 17,7 Euro - plus 39%.
2016 war’s letztmals, dass Semperit in einem 2. Quartal einen Gewinn erzielen konnte. Bis heute, womit der Gummi- und Kautschukverarbeiter auch im Halbjahr die Rückkehr zu schwarzen Zahlen schaffte. Das Wichtigste dabei: die Erwartungen der Analysten an den Fortgang der Restrukturierungsbemühungen wurden übertroffen - siehe Soll / Ist. Was der Aktie Platz 1 im Performanceranking im Vormittagshandel der Wiener Börse bescherte. Unter dem Strich blieb im Halbjahr ein Gewinn von 5,8 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 67,4 Mio. Euro stand.
„Unser erfolgreicher Turnaround setzt sich kontinuierlich fort und gewann vor allem im zweiten Quartal an Dynamik”, sagt CEO Martin Füllenbach. Neben der „sehr positiven Entwicklung des Industriesektors” trugen auch die Restrukturierungsanstrengungen im Sektor Medizin erste Früchte. Auf EBITDA-Basis erzielten im zweiten Quartal alle vier Segmenten ein positives Ergebnis.
Gespart wurde bei Investitionen, die sich mehr oder weniger auf Erhaltungsinvestitionen beschränkten - und zahlungswirksam von 42,1 auf 21,4 Mio. Euro halbiert wurden. Damit will das Management dem Ziel eines positiven Free Cashflows näherkommen. Die Kosten sollen schrittweise optimiert und die Nettoverschuldung verringert werden. Bis Ende 2020 soll Semperit dann saniert sein. Ab dann soll die Gruppe eine EBITDA-Marge von rund 10 Prozent erreichen.