Ein überraschender Gewinnsprung bei gleichzeitig schwindenden Umsätzen – Scotts Miracle-Gro liefert im dritten Quartal ein zwiespältiges Bild. Während das Unternehmen seine Effizienz steigert und sich vom enttäuschenden Cannabisgeschäft verabschiedet, sorgt eine astronomische Dividendenquote bei Anlegern für Stirnrunzeln. Steht der Rasenpflege-Spezialist vor der Wende oder kämpft er mit den Altlasten vergangener Fehlinvestitionen?

Operativer Fortschritt trotz Umsatzrückgang

Die jüngsten Quartalszahlen vom 30. Juli zeigen erstaunliche Verbesserungen in der operativen Leistung. Die bereinigte Bruttomarge legte um 2,9 Prozentpunkte auf 32,1% zu, während das bereinigte EBITDA auf 256,1 Millionen Dollar stieg. Noch wichtiger: Der Verschuldungsgrad sank auf 4,15x und bewegt sich damit wieder deutlich unter der kritischen 5x-Marke. Kosteneinsparungen von 75 Millionen Dollar im Bereich der Lieferkette und ein E-Commerce-Wachstum von 24% belegen, dass die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen greifen.

Doch diese positiven Entwicklungen stehen einem leichten Umsatzrückgang von 1,2% auf 1,19 Milliarden Dollar gegenüber. Die Mischung aus gesteigerter Profitabilität bei schrumpfenden Top-Line-Zahlen wirft die Frage auf: Handelt es sich hier um nachhaltige Verbesserungen oder lediglich um Kostensenkungen auf dem Rücken des Wachstums?

Strategische Weichenstellung: Ausstieg aus dem Cannabisgeschäft

Eine entscheidende Wende markiert der Ausstieg aus dem Hawthorne Gardening-Geschäft. Nach einem Jahrzehnt im Cannabis-Markt zieht Scotts Miracle-Gro die Reißleine und konzentriert sich wieder voll auf das Kerngeschäft mit Rasen- und Gartenpflege. Diese strategische Rückbesinnung kommt nicht von ungefähr – der Boom-and-Bust-Zyklus im Cannabis-Sektor hat die erhofften Wachstumsimpulse nicht geliefert.

Die Fokussierung auf das Core-Business scheint erste Früchte zu tragen: Im US-Consumer-Bereich stiegen die Umsätze um 1% auf 1,03 Milliarden Dollar, verbunden mit einem Marktanteilsgewinn von 2%. Doch kann das traditionelle Geschäft die wegfallenden Cannabis-Umsätze langfristig kompensieren?

Dividendenfalle oder verlässliche Einkommensquelle?

Besonders kritisch beobachten Anleger die Dividendenpolitik des Unternehmens. Die jüngste Quartalsdividende von 0,66 Dollar pro Schein entspricht einer annualisierten Rendite von 4,3%. Das klingt verlockend, doch die Dividendenausschüttungsquote von sagenhaften 347,37% sollte alle Alarmglocken schrillen lassen.

Eine derart hohe Quote bedeutet, dass das Unternehmen deutlich mehr ausschüttet, als es tatsächlich erwirtschaftet – ein klares Zeichen für finanziellen Stress und keine nachhaltige Strategie. Income-Investoren fragen sich zurecht: Wie lange kann diese Zahlungsbereitschaft noch aufrechterhalten werden?

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Trotz der gemischten Signale halten Analysten an einer "Moderate Buy"-Einschätzung mit einem Kursziel von 71,17 Dollar fest. Die Bestätigung der Jahresprognose mit einem erwarteten bereinigten EBITDA von 570-590 Millionen Dollar und einem EPS von mindestens 3,50 Dollar gibt zumindest Planungssicherheit.

Institutionelle Investoren positionieren sich unterschiedlich: Während Northern Trust Corp seine Position leicht reduzierte, zeigt Nuveen LLC mit einem Neueinstieg im Wert von 5,48 Millionen Dollar weiteres Interesse.

Die entscheidende Frage für Anleger bleibt: Schafft Scotts Miracle-Gro den Spagat zwischen notwendiger Konsolidierung und zukunftsfähigem Wachstum – oder bleibt das Unternehmen in der Zwickmühle aus hoher Verschuldung und überzogener Dividendenpolitik stecken?

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