Für Gastgeber Schweiz, Norwegen und Island kommt es nach der Nations League bei der Frauen-Fußball-EM zu einem raschen Wiedersehen. Das Trio kämpft in der Gruppe A mit Finnland um die beiden Aufstiegsplätze. Island und Finnland eröffnen die 14. EM-Auflage am Mittwoch (18.00 Uhr) in Thun, während die Veranstalterinnen in Basel auf Norwegen treffen (21.00 Uhr). Auf die Schweiz wartet mit dem zweifachen Europameister Norwegen gleich eine offene Rechnung. Am 25. Februar setzten sich Caroline Graham Hansen und Co. in Stavanger 2:1 durch, am 3. Juni folgte in Sion ein 1:0. Die Schweiz (2) ist als Letzter in die B-Liga abgestiegen, hinter Island (4), das in die Relegation muss, Norwegen (8) und den makellosen Französinnen. Teamchefin bleibt trotz Kritik optimistisch Aufgrund dieser mageren Ausbeute sieht sich die Schweizer Teamchefin Pia Sundhage vor dem Turnierstart mit Kritik konfrontiert. Die 65-Jährige hat in ihrer langen Karriere als Trainerin unter anderem die US-Amerikanerinnen zweimal zu Olympia-Gold geführt - Erfolge von denen die Schweiz bisher weit entfernt war. Die Eidgenössinnen scheiterten bei ihren beiden EM-Teilnahmen 2017 und 2022 vor der K.o.-Phase. "Sie werden rauslaufen und uns alle überraschen, das hoffe ich", sagte Sundhage. Der Platzierung in der Weltrangliste dürfe man nicht zu viel Beachtung schenken. "Es ist ein ganz spezielles Turnier, eine spezielle Chance für die Spielerinnen im eigenen Land. Die ganze Atmosphäre gibt uns sehr viel Energie." Verteidigerinnen brechen weg Der Start der Gastgeberinnen ist von personellen Sorgen in der Defensive begleitet. Zuletzt musste neben Ramona Bachmann auch die Abwehrchefin und designierte Leaderin Luana Bühler wegen Kniebeschwerden verletzt absagen. Die Tottenham-Legionärin fehlte auch schon beim 4:1 Testspielerfolg gegen Tschechien, der die acht Spiele andauernde Sieglosserie beendet hat. Dennoch blicken die Schweizerinnen dem Auftaktspiel optimistisch entgegen. "Das wird das aufregendste und größte Spiel meiner bisherigen Karriere", sagt Smilla Vallotto, die im Alter von vier Jahren in die Heimat der Mutter nach Stavanger ausgewandert ist. "Wir wollen ganz Europa zeigen, dass wir besser sind als sie." "Im Training fast gestorben" Die Hitze dürfte ein Thema werden. "Im ersten Training bin ich fast gestorben", berichtete die künftig für Wolfsburg spielende Vallotto. "Kolleginnen aus Finnland sagten, sie hätten nicht erwartet, dass es so heiß ist hier. Ich sagte: Willkommen in der Schweiz." Island wurde in der EM-Quali vor der ÖFB-Auswahl Zweiter. Gegen Finnland gab es bei großen Turnieren noch kein direktes Aufeinandertreffen, dafür aber drei Länderspiele, die allesamt mit einem finnischen Erfolg endeten. Während Finnland jedoch beim Debüt 2005 im Halbfinale und vier Jahre später im Viertelfinale war, konnte Island auf EM-Ebene von 13 Partien erst eine gewinnen.