Schröder verlässt RB Salzburg nach nur zehn Monaten

Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder kehrt Red Bull Salzburg überraschend den Rücken. Der 49-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung zu Borussia Mönchengladbach - nach nicht einmal einem Jahr im Amt.
Die Salzburger bestätigten gestern den abrupten Abgang. "Wir waren doch recht überrascht, als wir kurzfristig von Rouvens Wechselwunsch erfahren haben", erklärte Geschäftsführer Stephan Reiter. Man habe dem Wechsel gegen eine Ablösesumme zugestimmt, obwohl der Zeitpunkt alles andere als optimal sei.
Gladbach zahlt bis zu 1,5 Millionen Euro
Schröder hatte seine neu geschaffene Position erst im Dezember 2024 angetreten. Sein ursprünglich bis 2028 laufender Vertrag sollte für Stabilität und eine langfristige Vision stehen. Daraus wird nichts.
Der deutsche Traditionsverein lockte den erfahrenen Sportfunktionär mit dem Posten als Nachfolger von Roland Virkus. Die Ablösesumme soll laut Medienberichten bis zu 1,5 Millionen Euro betragen. Für Gladbach, das aktuell auf dem vorletzten Bundesliga-Platz steht, ist Schröder der absolute Wunschkandidat.
Salzburg steht vor strukturellem Problem
Der Abgang trifft den österreichischen Serienmeister zur Unzeit. Schröder sollte mit seiner Erfahrung von Stationen wie Schalke 04, Mainz 05 und Werder Bremen die sportliche Leitung stärken. Seine Aufgabe: Den "Salzburger Weg" der Talententwicklung weiterzuentwickeln.
Was bleibt nach zehn Monaten? Eine unvollständige Bilanz und eine Lücke in der erst kürzlich geschaffenen Struktur. Schröders plötzlicher Abschied wirft Fragen zur internen Situation und zur Anziehungskraft der österreichischen Liga auf.
Die Nachfolger-Suche beginnt
Reiter kündigte an, in den nächsten Tagen über die Neuverteilung der Aufgaben zu beraten. Wird die Position des Geschäftsführers Sport überhaupt beibehalten? Oder kehrt Salzburg zur früheren Struktur zurück?
Eine Option wäre die Rückholung von Sportdirektor Bernhard Seonbuchner, der nach Schröders Ankunft in die Akademie gewechselt war. Die Clubführung steht unter Druck, schnell eine stabile Lösung zu finden - die anstehenden Transferperioden warten nicht.
Der Schaden für Salzburg geht über das Sportliche hinaus: Dass ein hochkarätiger Manager den Klub nach so kurzer Zeit wieder verlässt, sendet ein problematisches Signal. Selbst ein Branchenführer wie RB Salzburg kann Spitzenpersonal offenbar nicht langfristig binden, wenn deutsche Bundesligisten locken.