Der Mailänder Stadtrat hat grünes Licht gegeben: Das legendäre San Siro geht in den Besitz von AC Milan und Inter Mailand über. Für 197 Millionen Euro erwerben die beiden Top-Clubs nicht nur das Stadion, sondern auch die umliegenden Flächen. Ein spektakuläres Projekt nimmt Form an – mit weitreichenden Folgen für die Stadt.

Ein Architekt von Weltformat gestaltet die Zukunft

Das prestigeträchtige Projekt soll kein Geringerer als Star-Architekt Sir Norman Foster umsetzen. Der Brite, der bereits den Berliner Reichstag und das Wembley-Stadion transformierte, steht vor einer seiner spannendsten Aufgaben. Sein neues Stadion soll über 71.500 Sitzplätze verfügen und modernste Standards setzen.

Doch warum der komplette Neubau? Das alte San Siro ist in die Jahre gekommen und benötigt dringend eine Generalsanierung. Interessant: Ursprüngliche Abrisspläne wurden von der Stadt wegen des "kulturellen Interesses" an der historischen Arena blockiert. Jetzt findet sich ein Kompromiss, der Tradition und Moderne verbindet.

Mehr als nur Fußball: Ein ganzes Viertel entsteht neu

Das Projekt geht weit über ein reines Fußballstadion hinaus. Auf dem 280.000 Quadratmeter großen Areal entsteht ein ganzer Stadtteil mit:
* Einem modernen Einkaufszentrum
* Büroflächen und einem Hotel
* Einem Park und einem Museum
* Einem medizinischen Zentrum und Fan-Shops

Die Infrastruktur rund um das Stadion wird ebenfalls massiv aufgewertet. Mehr Großbildschirme, bessere Sanitäranlagen und zusätzliche Imbissstände sollen das Fan-Erlebnis revolutionieren.

Ökologie und Wirtschaft: Zwei Gewinner des Projekts

Besonders beeindruckend: Die ökologische Nachhaltigkeit steht im Fokus. Die Grünflächen rund um die Arena werden auf stattliche 148.000 Quadratmeter vergrößert. Ein klares Statement für umweltbewussten Stadionbau.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen für Mailand sind enorm. Experten rechnen mit:
* 3 Milliarden Euro Investitionen während der Bauphase
* 2,7 Milliarden Euro jährliche Wertschöpfung im Betrieb

Das dürfte die Mailänder Wirtschaft nachhaltig beflügeln und tausende Jobs schaffen.

Zeitdruck durch UEFA und Olympische Spiele

Bürgermeister Giuseppe Sala macht deutlich: Es gibt einen klaren Zeitplan. "Das neue Stadion muss bis 2031 fertig sein", so der Rathauschef. Der Grund? Die UEFA hat signalisiert, dass Mailand ohne neues Stadion keine Chance auf die EM 2032 hat.

Zuvor steht allerdings noch ein historisches Event an: 2026, zum 100. Geburtstag des San Siro, findet hier die Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele statt. Ein würdiger Abschied für eine Legende – und der Startschuss für eine neue Ära des Mailänder Fußballs.

Das Rennen gegen die Zeit hat begonnen. Ob Foster und die Clubs die ambitionierten Ziele erreichen? Die ganze Fußballwelt wird es gespannt verfolgen.