Red Bull Salzburg ist nach drei Bundesliga-Runden ungeschlagen und steht mit sieben Punkten vorläufig auf Platz eins.  Stefan Lainer und Petar Ratkov schossen die Elf Trainer Thomas Letsch am Samstag zum 2:1-Sieg gegen Hartberg, zufrieden ist im "Bullen"-Lager nach dem Spiel in der Südstadt aber niemand.  "Es war mehr schlecht als gut, das muss man klar sagen", findet Letsch im Sky-Interview deutliche Worte. "Wir haben sehr glücklich gewonnen, aber am Ende haben wir gewonnen. Das ist jetzt kurzfristig das Wichtigste." Sein Gegenüber Manfred Schmid meint sogar: "Der Sieg von Salzburg war völlig unverdient." Salzburgs "Lieblingsgegner" Letsch nahm gegen "Lieblingsgegner" Hartberg, das auch nach dem 19. Liga-Duell mit den "Bullen" sieglos ist, im Vergleich zum Europacup-Auftritt in Brügge drei Änderungen vor und ließ unter anderem den 17-jährigen Kerim Alajbegovic starten. In der spärlich besuchten Datenpol Arena, in der sonst Zweitligist Admira Wacker seine Heimspiele austrägt, übernahm Salzburg bei schwül-heißen Bedingungen das Kommando und hatte von Anfang an deutlich mehr Spielanteile, konnte aber kaum echte Torgefahr entfalten.  Nach einem Eckball von Maurits Kjaergaard köpfte der alleine gelassene Stefan Lainer zur Gäste-Führung ein. Für den 32-Jährigen war es der erste Treffer seit seiner Rückkehr zu seinem Heimatklub. In der Folge gelang den Gästen offensiv nicht viel, auch die Abwehr wirkte anfällig. Auf der Gegenseite hatte alleine Havel drei Topchancen auf den Ausgleich, verfehlte jedoch alleine vor dem Tor und scheiterte zwei Mal an Keeper Schlager.  Verspätete Wechsel-Wirkung Letsch wechselte daher zur Pause und brachte Innenverteidiger Joane Gadou und Stürmer Ratkov. Die Wirkung verpuffte jedoch zunächst, stattdessen fiel der Ausgleich. Die Hartberger konterten geschickt über Havel und Drew, der Australier fackelte nicht lange und bezwang sehenswert Schlager. Nach einer Stunde durfte dann Jürgen Heil sein Comeback feiern, während bei den Salzburgern Dorgeles Nene ins Spiel kam. Der Malier leitete sogleich mit einer schönen Kombination die erneute Gäste-Führung ein, Ratkov schloss den Angriff erfolgreich ab. Den Ausgleich hatte schließlich Kainz am Fuß, dessen Schuss aber knapp daneben ging. Die Schlussoffensive der Gastgeber trug am Ende keine Früchte, auch weil Schlager zwei Mal gegen Hoffmann und Fabian Wilfinger rettete. Letsch: "Dann hat's immer lichterloh gebrannt" "Man hat gemerkt, dass sowohl vom Kopf als auch vom Körper eine große Müdigkeit da war", verweist Letsch auf die vergangenen englischen Wochen. Mats Bidstrup und Stefan Lainer etwa seien gegen Ende "am Zahnfleisch" gegangen.  Doch nicht nur die körperliche Komponente stellte Salzburg vor Probleme, auch das Hartberger Spiel.  "Wir hatten mit diesen langen Bällen Riesenprobleme. Gar nicht in der ersten Verteidigung, aber bei den zweiten Bällen hatten wir keine gute Absicherung. Dann hat's immer lichterloh gebrannt", analysiert Letsch und gibt zu: "Mit einfachen Mitteln, die völlig legitim sind, hat uns der Gegner in Bedrängnis gebracht." Es sei speziell in der zweiten Halbzeit "wirklich kein gutes Spiel und zum Teil wirklich wild" gewesen. "Aber, und das ist einfach das Wichtigste bei so einem Spiel, wir haben es über die Linie gebracht und haben das Spiel 2:1 gewonnen und drei Punkte mitgenommen." Dennoch ist sich der Trainer bewusst: "Wir müssen auf Strecke besser spielen. Wir haben andere Ansprüche an uns." Schmid: "Am Ende hat die Effizienz gewonnen" Bei Hartberg hadert man nach der guten Leistung indes mit dem "Nuller".  "Wenn wir uns die Chancen anschauen, brauchen wir gar nicht lang drüber reden. Sogar ein X wäre zu wenig gewesen", findet Heil im Sky-Interview, dass sich die Steirer zumindest einen Punkt verdient gehabt hätten.  Sein Team habe alles umgesetzt, was man sich im Vorfeld vorgenommen habe, erklärt Trainer Schmid, "nur die Tore haben wir nicht gemacht". Chancen dafür hat sich Hartberg genügend herausgespielt.  "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals (mit einem Team; Anm.) gegen Salzburg so viele Chancen hatte", sagt Schmid. "Am Ende hat die Effizienz und vielleicht auch ein bisschen die Qualität gewonnen."