Salzburg verliert erneut - Porto wird zum Schicksalsspiel

Red Bull Salzburg steckt nach der 0:2-Heimpleite gegen Sturm Graz in der Krise. Die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge erhöht den Druck vor dem Europa-League-Auftakt gegen Porto am Donnerstag massiv.
Für Trainer Thomas Letsch wird das Spiel gegen die Portugiesen zum Charaktertest. Sportdirektor Rouven Schröder erteilte dem Coach zwar eine Jobgarantie bis zum Porto-Match, doch die Botschaft war unmissverständlich: Jetzt muss eine Reaktion her.
Rote Karte entscheidet das Spitzenspiel
Das Duell gegen den amtierenden Meister war nach 22 Minuten praktisch gelaufen. Soumaïla Diabaté flog nach einem harten Einsteigen vom Platz - der VAR bestätigte die Rote Karte. In numerischer Unterzahl liefen die Salzburger nur noch hinterher.
Sturm nutzte die Überzahl eiskalt aus. Tomi Horvat brachte die Gäste kurz vor der Pause in Führung (41.), Seedy Jatta machte nach dem Seitenwechsel alles klar (50.). Die "Bullen" blieben ohne nennenswerte Torchance und zeigten erneut die Schwächen, die schon beim WAC-Spiel sichtbar wurden.
Letsch übernimmt Verantwortung
"Die Performance war nicht gut genug. Ich übernehme die Verantwortung für die Leistung der Mannschaft", erklärte ein frustrierter Letsch nach dem Schlusspfiff. Nur elf Punkte aus sieben Ligaspielen - das ist zu wenig für Salzburger Verhältnisse.
Sportdirektor Schröder reagierte auf die wachsende Kritik: "Wir haben zu wenig Punkte. Thomas Letsch sitzt am Donnerstag auf der Bank, aber jeder ist gefragt." Die Aussage macht deutlich: Das Porto-Spiel wird für den Trainer zum Wendepunkt.
Europa League als Chance zur Rehabilitation
Nach sechs Champions-League-Teilnahmen in Folge tritt Salzburg erstmals wieder in der Europa League an. Was zunächst als Rückschritt erschien, könnte sich als Segen entpuppen. "Vielleicht ist die Europa League besser für uns", hatte Torhüter Alexander Schlager nach dem CL-Aus gemeint.
Der Wettbewerb, den Salzburg einst als "unseren Bewerb" vermarktete, bietet die Chance auf Erfolgserlebnisse. Doch der Start hat es in sich: Mit Porto kommt ein zweifacher Champions-League-Sieger, der als Titelfavorit gilt.
Porto-Test wird zum Gradmesser
Das Duell am Donnerstag ist mehr als nur ein Europa-League-Auftakt. Gegen einen derart renommierten Gegner können die Salzburger beweisen, dass sie international noch konkurrenzfähig sind. Ein positives Ergebnis würde die jüngsten Liga-Rückschläge vergessen machen.
In der Gruppenphase warten weitere Kaliber wie Aston Villa, Olympique Lyon und der SC Freiburg. Ein gelungener Start gegen Porto wäre daher von immenser Bedeutung für das Selbstvertrauen.
Reaktion dringend gefordert
Die nächsten Tage entscheiden über Salzburgs Saisonverlauf. Nach Porto geht es in der Liga auswärts gegen die WSG Tirol - dort ist ein Sieg Pflicht, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.
Trainer Letsch und sein Team stehen vor wegweisenden Partien. Die Fans erwarten eine deutliche Reaktion - sowohl spielerisch als auch kämpferisch. Andernfalls könnte die Diskussion um die Trainerposition wieder aufflammen.