Red Bull Salzburg kassiert die erste Saisonniederlage und steckt tief in der Krise. Das 1:3 beim Wolfsberger AC offenbart massive Probleme des österreichischen Vizemeisters.

Fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer Rapid Wien, nur elf Zähler aus sechs Spielen – die "Bullen" erleben den schwächsten Saisonstart seit Jahren. Trainer Thomas Letsch sieht sich bereits nach neun Monaten im Amt ersten kritischen Nachfragen ausgesetzt.

Ein Blitztor von Markus Pink nach nur einer Minute brachte Salzburg früh ins Straucheln. Trotz zwischenzeitlichem Anschlusstreffer von Yorbe Vertessen fand die Mannschaft nie zu ihrem gewohnten Spiel. Die Defensive wirkte löchrig, das Offensivspiel ideenlos.

Alarmierende Zahlen sprechen gegen Salzburg

Die Statistik enthüllt das ganze Ausmaß der Probleme: Acht Gegentore in sechs Spielen sind für Salzburger Verhältnisse katastrophal. Zum Vergleich – Spitzenreiter Rapid Wien kassierte bisher nur drei Treffer.

Die gewohnte Dominanz fehlt komplett. Letschs 4-2-3-1-System fruchtete gegen Wolfsberg überhaupt nicht. Statt spektakulärem Offensivfußball präsentierte sich der Serienmeister erschreckend schwach.

Die Konkurrenz wittert ihre Chance. Nach Jahren der Salzburger Vorherrschaft rückt die Liga zusammen – und das ausgerechnet in einer Europa League-Saison.

Schicksalswochen stehen bevor

Die nächsten Tage werden über Salzburgs Saisonverlauf entscheiden. Am Samstag gastiert Meister Sturm Graz in der Red Bull Arena – ein echter Gradmesser für beide Teams.

Noch brisanter wird es am 25. September: Der Europa League-Auftakt gegen FC Porto steht an. Ohne deutliche Leistungssteigerung droht ein internationales Debakel.

Die Herausforderungen im Überblick:
- Samstag: Sturm Graz (Bundesliga-Gipfel)
- Donnerstag: FC Porto (Europa League-Auftakt)
- Dazwischen: Intensive Analyse der mannschaftsinternen Probleme

Letsch unter Druck

Obwohl erst seit Dezember 2024 im Amt, gerät Thomas Letsch zunehmend in die Kritik. Die spielerische Leichtigkeit vergangener Jahre ist verschwunden. Stattdessen wirkt das Team gehemmt und ohne klare Spielphilosophie.

Die Vereinsführung hatte Letsch bewusst als erfahrenen Coach geholt, der Salzburg aus seiner aktiven Zeit als Spieler kennt. Jetzt muss er beweisen, dass er das Team aus dem Tief führen kann.

Die Erwartungen bleiben hoch: Meistertitel verteidigen und international erfolgreich sein. Bei anhaltender Schwäche könnte die Diskussion um seine Position schnell an Fahrt gewinnen.

Liga wird zum Haifischbecken

Salzburgs Schwäche belebt die gesamte österreichische Bundesliga. Teams wie der Wolfsberger AC treten selbstbewusst gegen den vermeintlichen Überflieger auf – und gewinnen.

Rapid Wien marschiert souverän vorneweg, Sturm Graz lauert als Titelverteidiger. Die jahrelange Salzburger Vormachtstellung bröckelt gefährlich.

Für den österreichischen Fußball könnte das eine neue Ära einläuten. Für Red Bull Salzburg bedeutet es den härtesten Konkurrenzkampf seit langem.