Red Bull Salzburg gewinnt das Spitzenspiel gegen Rapid Wien mit 2:1. Die Salzburger trafen eiskalt, während die Wiener einen Elfmeter vergaben und die Tabellenführung verloren.

Das Paradoxon des Abends: Rapid dominierte 90 Minuten lang, Salzburg gewann trotzdem verdient. Alexander Schlager parierte alles weg, was auf sein Tor kam. Matthias Seidl schoss den entscheidenden Elfmeter in den Himmel über der Salzach.

Soumaila Diabate (38.) und Sota Kitano (57.) trafen für die Hausherren. Andrija Radulovic (45.) erzielte zwischenzeitlich den Ausgleich für Rapid. Doch es half nichts - die Wiener bleiben seit 19 Heimspielen sieglos in Salzburg.

Rapid macht Druck, Salzburg macht Tore

Von der ersten Minute an übernahm Rapid die Kontrolle. Die Wiener kombinierten elegant, drängten auf Tore - und scheiterten permanent an Schlager. Der Nationalkeeper zeigte Paraden, die man sich mehrfach ansehen muss.

Dann folgte der Salzburger Konter-Klassiker: Franz Krätzig und Clement Bischoff kombinierten clever, Diabate vollendete wuchtig. Mitten in Rapids beste Phase platzte das 1:0 wie eine kalte Dusche.

Rapid ließ sich nicht beirren. Kurz vor der Pause belohnte sich die Klauß-Elf endlich. Radulovic traf aus spitzem Winkel zum verdienten Ausgleich - die logische Konsequenz einer dominanten ersten Hälfte.

Kitano entscheidet, Seidl verschießt

Nach der Pause dasselbe Bild: Rapid spielte, Salzburg wartete auf Konter. In der 57. Minute fiel die Entscheidung nach einem Abpraller. Edmund Baidoos Schuss wurde abgewehrt, Kitano staubte ab - 2:1 für die effizienten Salzburger.

Rapids große Chance kam in der 82. Minute. Foul an Radulovic, klarer Elfmeter. Kapitän Seidl tritt an - und schießt drüber. Eine Szene, die das ganze Spiel zusammenfasst: Rapid hatte die Chancen, Salzburg das Glück.

Schlager als Matchwinner

Zwölf Paraden in einem Spiel - Alexander Schlager spielte einen Sahnetag. Gegen Radulovic, Seidl und Wurmbrand zeigte er Reflexe, die Rapid zur Verzweiflung brachten. Ohne ihn hätte Salzburg dieses Spiel verloren.

Die Statistik spricht Bände: Rapid erspielte sich deutlich mehr Torchancen, hatte mehr Ballbesitz und die besseren Momente. Trotzdem verloren die Wiener verdient - weil Salzburg in den entscheidenden Momenten präziser war.

Rapid verliert Tabellenführung

Diese Niederlage tut weh. Rapid rutscht nach der zweiten Liga-Pleite in Folge auf Platz drei ab. Sturm Graz übernimmt die Tabellenspitze, Salzburg zieht punktgleich mit den Wienern.

Für Salzburg ist dieser Sieg Gold wert. Nach schwankenden Leistungen in den letzten Wochen zeigten die "Bullen" mentale Stärke. Die Länderspielpause kommt zur rechten Zeit - für beide Teams.

Am 19. Oktober empfängt Salzburg Altach, Rapid muss diese bittere Niederlage erst einmal verdauen. Der Meisterkampf bleibt nach diesem dramatischen Klassiker völlig offen.