Red Bull Salzburg gewinnt ein denkwürdiges Duell gegen den bisherigen Tabellenführer SK Rapid Wien. Die Salzburger siegten am Sonntagabend vor heimischer Kulisse 2:1, obwohl sie über weite Strecken unterlegen waren. Ein verschossener Elfmeter der Wiener in der Schlussphase besiegelte die bittere Niederlage der Gäste.

Durch den Erfolg rückt Salzburg wieder näher an die Tabellenspitze heran. Rapid muss nach der zweiten Niederlage in Folge die Tabellenführung an Sturm Graz abgeben.

Rapid dominiert, Salzburg trifft eiskalt

Von Beginn an entwickelte sich das erwartete Spitzenspiel - allerdings mit vertauschten Rollen. Rapid trat mutig auf, dominierte das Geschehen und erspielte sich Chance um Chance. Salzburg-Torhüter Alexander Schlager musste bereits in den ersten Minuten mehrfach sein ganzes Können aufbieten.

Mitten in Rapids Drangphase schlugen die Salzburger zu. Nach einer schönen Kombination über Franz Krätzig und Clement Bischoff hämmerte Soumaila Diabaté den Ball in der 38. Minute zur überraschenden Führung ins Netz.

Die Freude währte nur kurz: Kurz vor dem Pausenpfiff belohnte sich Rapid für den betriebenen Aufwand. Andrija Radulovic traf aus spitzem Winkel zum verdienten 1:1-Ausgleich.

Schlager wird zur unüberwindlichen Wand

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Rapid machte weiter Druck, doch Alexander Schlager stand ihnen immer wieder im Weg. Der Salzburger Torhüter erwischte einen Sahnetag und brachte Rapids Offensive schier zur Verzweiflung.

Spektakuläre Paraden gegen Radulovic, Wurmbrand und Mbuyi - Schlager war stets zur Stelle. Während die Gäste eine Chance nach der anderen vergaben, schlugen die Hausherren erneut eiskalt zu.

In der 57. Minute landete ein Abpraller bei Sota Kitano, der zur erneuten Salzburger Führung traf. Ein Treffer gegen den Spielverlauf - und ein herber Dämpfer für die ambitionierten Wiener.

Verschossener Elfmeter besiegelt Rapids Pech

Die größte Chance auf den Ausgleich bot sich Rapid in der 82. Minute. Nach einem Foul im Strafraum pfiff der Schiedsrichter Elfmeter. Rapid-Kapitän Matthias Seidl übernahm die Verantwortung - doch seine Nerven versagten.

Sein Schuss ging deutlich über das Tor und wurde zum Symbol für Rapids mangelnde Chancenverwertung an diesem Abend. Trotz allem Druck in den Schlussminuten hielt die Salzburger Defensive stand.

Tabellenspitze neu sortiert

Die Auswirkungen auf die Tabelle:
* Sturm Graz übernimmt die Tabellenführung
* Rapid rutscht auf Platz drei hinter den WAC
* Salzburg ist punktgleich mit Rapid auf Rang vier

Für Salzburg war es ein wichtiges Zeichen nach zuletzt wechselhaften Leistungen. Die beeindruckende Heimbilanz gegen Rapid bleibt bestehen: Seit über zehn Jahren sind die Salzburger in 19 Heimpartien gegen die Wiener ungeschlagen.

Die anstehende Länderspielpause kommt beiden Teams gelegen. Salzburg kann den moralisch wichtigen Sieg verarbeiten, Rapid muss die Enttäuschung über den Verlust der Tabellenführung verdauen.