Red Bull Salzburg steckt in der Krise. Nach einem verheerenden Saisonstart mit nur Platz fünf in der Liga und dem Champions-League-Aus droht Trainer Thomas Letsch das vorzeitige Ende.

Der österreichische Serienmeister erlebt seine schwerste Phase seit Jahren. Was als Neuanfang gedacht war, entwickelt sich zur Katastrophe für den 57-jährigen Deutschen.

Alarmierende Bilanz nach sieben Spieltagen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nur drei Siege aus sieben Partien katapultieren Salzburg auf Platz fünf der Bundesliga. Die jüngste 1:3-Pleite gegen Wolfsberg verschärfte die Lage dramatisch.

Noch schmerzhafter war das frühe Champions-League-Aus. Die 2:3-Niederlage gegen Club Brügge in der dritten Qualifikationsrunde kostete Millionen und beschädigte das internationale Ansehen schwer.

Für einen Verein, der die Liga normalerweise nach Belieben dominiert, ist diese Bilanz ein Schock. Die gefürchtete Red-Bull-Offensive verpufft, die Mannschaft wirkt verunsichert.

Großer Auftritt, magere Ausbeute

Dabei startete Letsch mit viel Vorschusslorbeeren. Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder pries bei seiner Vorstellung im Januar seine Vereinskenntnis und internationale Erfahrung.

Der Vertrag bis 2027 sollte Kontinuität signalisieren. Letsch kannte Salzburg aus verschiedenen Jugendpositionen und einer Interims-Phase bei den Profis.

Neun Monate später herrscht Ernüchterung. Die Erwartungen an nationale Dominanz und internationale Erfolge sind längst der bitteren Realität gewichen.

Vereinsführung unter Zugzwang

Offiziell schweigt die Clubspitze noch zur Trainerfrage. Doch hinter den Kulissen läuft die Analyse auf Hochtouren.

Red Bull Salzburg handelt traditionell schnell und entschlossen bei sportlichen Krisen. Die kommenden Spiele werden zu Endspielen für Letsch - und möglicherweise für die gesamte Saisonplanung.

Jeder weitere Punktverlust erhöht den Druck exponentiell. Die Konkurrenz in Österreich wittert ihre Chance gegen den schwächelnden Branchenprimus.

Was kommt nach der Dominanz?

Ein fünfter Tabellenplatz zu diesem Zeitpunkt ist für Salzburg ein Novum. Die Red-Bull-Philosophie mit aggressivem Pressing und schnellem Umschaltspiel funktioniert nicht mehr.

Hat die Konkurrenz aufgeholt? Oder stocken die internen Mechanismen erstmals seit Jahren? Diese Fragen beschäftigen nicht nur die Fans, sondern die gesamte österreichische Fußballszene.

Die nächsten Wochen entscheiden über Letschs Schicksal - und darüber, ob Salzburg die Saison noch retten kann. Mit jedem Spieltag ohne Sieg rückt ein Trainerwechsel näher.