Salzburg holt Letsch zurück: Neuer Kader für Europa-Mission

Red Bull Salzburg stellt die Weichen neu. Nach einem turbulenten Trainerjahr kehrt Thomas Letsch als Cheftrainer zurück und führt einen strategisch umgebauten Kader in die neue Saison.
Der österreichische Topklub setzt nach dem vorzeitigen Ende des Lijnders-Experiments auf bewährte Strukturen. Mit über 50 Millionen Euro Transferüberschuss bewies Salzburg erneut seine Rolle als Europas profitabelste Talentschmiede.
Schnelles Ende für Lijnders-Projekt
Das große Experiment scheiterte bereits nach sechs Monaten. Pepijn Lijnders, im Mai 2024 vom FC Liverpool geholt, wurde im Dezember wieder freigestellt. Der Grund: zehn Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze und enttäuschende Leistungen.
Die Lösung war schnell gefunden. Thomas Letsch unterschrieb einen Vertrag bis 2027 und kehrte damit zu seinem alten Arbeitgeber zurück. Der 56-Jährige war bereits von 2012 bis 2017 im Red-Bull-System tätig.
"Salzburg ist ein besonderer Klub", betonte Letsch bei seiner Vorstellung. Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder setzte auf die schnelle Klarstellung, um die Planungen voranzutreiben.
Transfersommer bringt 50 Millionen Plus
Der Sommer 2025 folgte dem bewährten Salzburger Geschäftsmodell: Talente teuer verkaufen, günstig nachkaufen. Oscar Gloukh wechselte zu Ajax Amsterdam, Kapitän Amar Dedić zu Benfica Lissabon und Samson Baidoo zu Racing Lens.
Die Zahlen sprechen für sich:
* Transferüberschuss: über 50 Millionen Euro
* Ausgaben: 12,85 Millionen Euro für zehn Neuzugänge
* Geringste Investitionssumme seit 2017
Diese zurückhaltende Ausgabenpolitik spiegelt auch das verpasste Champions-League-Geschäft wider.
Erfahrung trifft auf Talent
Salzburg setzte beim Kaderumbau auf eine clevere Mischung. Stefan Lainer kam von Borussia Mönchengladbach, Karim Onisiwo von Mainz 05. Beide sollen als erfahrene Bundesliga-Profis für mehr Führung sorgen.
Frans Krätzig wurde vom FC Bayern ausgeliehen und gilt als teuerster Zugang. Der flexible Linksverteidiger ergänzt die Defensive. Dazu kommen Talente wie Sota Kitano und Clement Bischoff, die den Konkurrenzkampf beleben sollen.
Alle wichtigen Neuzugänge stehen im Europa-League-Kader und sind somit sofort einsatzbereit.
Europa League als Gradmesser
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Salzburgs Strategie aufgeht. Der Meistertitel muss zurückerobert werden, gleichzeitig wartet die Europa League als internationale Bewährungsprobe.
Letsch steht vor der Aufgabe, aus vielen neuen Gesichtern schnell eine Einheit zu formen. Das typische Salzburger Pressing und schnelle Umschaltspiel müssen wieder konstant funktionieren.
Die Fans hoffen auf Stabilität nach den unruhigen Monaten. Mit bewährten Strukturen und gezielten Verstärkungen will Salzburg beweisen, dass der Umbruch der Beginn einer neuen Erfolgsära ist.