Red Bull Salzburg empfängt am Samstag SK Sturm Graz – doch statt eines Duells auf Augenhöhe treffen zwei verunsicherte Rivalen aufeinander. Beide Teams stehen nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen unter Druck und brauchen dringend eine Reaktion.

Der Tabellenzweite aus Salzburg musste unter der Woche eine bittere 1:3-Niederlage gegen den Wolfsberger AC verkraften. Die Grazer reisen nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Austria Wien an und stehen als Titelverteidiger nur auf Platz fünf.

Das Aufeinandertreffen am Samstag um 17:00 Uhr verspricht mehr als nur einen Kampf um drei Punkte. Für beide Mannschaften ist es ein Gradmesser für mentale Stärke und aktuelle Form.

Letsch verteidigt seine Salzburger

Salzburg-Trainer Thomas Letsch sieht sich zunehmender Kritik ausgesetzt. Die jüngste WAC-Niederlage und der Mangel an spielerischer Dominanz sorgen für Unmut im Umfeld des ehemaligen Serienmeisters.

"Wir sind aktuell an zweiter Position, aber nicht zufrieden, wie die Spiele zuletzt gelaufen sind", erklärte der deutsche Coach. Er sei "von dieser Truppe überzeugt" und betont: Die Mannschaft brenne darauf, "ein anderes Gesicht zu zeigen".

Trotz der Auswärtsschwäche können die Salzburger auf ihre Heimstärke bauen. In den ersten drei Heimspielen blieben sie ungeschlagen und erzielten dabei zehn Tore.

Meister Sturm sucht nach Konstanz

Auch für den amtierenden Meister verläuft die Saison holprig. Unter Trainer Jürgen Säumel, der im Dezember 2024 übernahm, sucht das Team noch nach der Konstanz der erfolgreichen Titelverteidigung.

Die Niederlage gegen Austria Wien war ein Dämpfer für die Ambitionen, erneut die Tabellenspitze anzugreifen. Mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz haben die "Blackies" jedoch die Chance, mit einem Sieg den Anschluss schnell wiederherzustellen.

Das direkte Duell bietet die perfekte Bühne für ein Ausrufezeichen. Die Grazer müssen ihre Offensivkraft wiederfinden und die zuletzt stabile Salzburger Heimdefensive knacken.

Historische Rivalität mit neuer Brisanz

Das Duell zwischen beiden Teams zählt zu den traditionsreichsten der österreichischen Bundesliga. In 209 Begegnungen haben die Salzburger statistisch die Nase vorn:

  • 84 Siege für Red Bull Salzburg
  • 70 Siege für Sturm Graz
  • 55 Unentschieden
  • Torverhältnis: 292:252 für Salzburg

Sturm Graz' Meistertitel der vergangenen Saison hat die Machtverhältnisse neu justiert und der Rivalität zusätzliche Brisanz verliehen.

Richtungsweisendes Duell

Das Ergebnis könnte für beide Vereine wegweisend werden. Ein Sieg würde dringend benötigtes Selbstvertrauen und Ruhe verschaffen.

Für Letsch geht es darum zu beweisen, dass er die Mannschaft auch in schwierigen Phasen zu dominanten Auftritten führen kann. "Man hat sehr schnell die Möglichkeit, schlechtere Leistungen wieder auszumerzen. Das wollen wir am Samstag tun und gewinnen", so der Trainer.

Sturm Graz will den Status als amtierender Meister untermauern und zeigen, dass auch in dieser Saison der Titel nur über sie führt. In Wals-Siezenheim steht ein intensiver Kampf um die Vorherrschaft in der Bundesliga bevor.