NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Rücksetzer haben die
US-Börsen am Mittwoch an ihre Erholungsrally im Juli angeknüpft.
Optimistisch stimmende Konjunkturdaten aus der weltgrößten
Volkswirtschaft gaben Auftrieb. Der Dow Jones Industrial
legte um 1,29 Prozent auf 32 812,50 Zähler zu.
Allerdings konnte der bekannteste Wall-Street-Index seine Verluste
seit Monatsbeginn damit nicht ganz wettmachen.
Anders verhielt sich das für den marktbreiten S&P 500
und den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 . Der S&P
500 rückte um 1,56 Prozent auf 4155,17 Zähler vor und schloss auf
dem höchsten Stand seit Anfang Juni. Der Nasdaq 100 gewann 2,73
Prozent auf 13 253,26 Zähler und landete so wieder auf dem höchsten
Stand seit Anfang Mai.
In den zwei vorangegangenen Tagen hatten die US-Indizes nach einem
ungewöhnlich starken Monat Juli geschwächelt. Während sie sich am
Montag dabei noch recht stabil gehalten hatten, war es am Dienstag
deutlicher abwärts gegangen. Drohungen Chinas angesichts des Besuchs
von Nancy Pelosi, der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in
Taiwan sowie Aussagen zum Thema Inflation von regionalen
US-Notenbank-Präsidenten hatten belastet.
Nun galt das Interesse der Investoren neuen Daten zur
konjunkturellen Entwicklung der Vereinigten Staaten. So verbesserte
sich im Juli die Stimmung im US-Dienstleistungssektor überraschend.
Zudem liegt der ISM Dienste auch deutlich im Wachstumsbereich.
"Damit gibt es keine Hinweise auf eine Schrumpfung des Sektors und
Wachstumssorgen sollten vor diesem Hintergrund tendenziell kleiner
werden", sagte Volkswirt Ulrich Wortberg von Helaba. Veröffentlicht
wurden auch die Auftragseingänge für die US-Industrie im Juni. Sie
stiegen verglichen mit dem Monat Mai weitaus stärker als
prognostiziert.
Unternehmensseitig standen zur Wochenmitte vor allem an der Nasdaq
notierte Firmen im Fokus und nahmen dort Spitzenplätze ein: Moderna
war größter Gewinner mit plus 16 Prozent. Regeneron
sprangen um knapp sechs Prozent hoch. Das
Biotech-Unternehmen Moderna profitierte im abgelaufenen Quartal
weiter von seinem Corona-Impfstoff und kündigte zudem ein
Aktienrückkaufprogramm an. Regeneron überraschte umsatzseitig
positiv dank seiner Blockbuster-Medikamente Dupixent und Eylea.
Die Paypal-Aktien schossen im Nasdaq 100 um 9,3
Prozent hoch, obwohl der Bezahldienst über einen Gewinneinbruch im
zweiten Quartal berichtet hatte. Verantwortlich dafür waren aber vor
allem Sonderfaktoren wie höhere Steuern - das Tagesgeschäft lief
relativ rund. Zudem begrüßten die Anleger die Nachricht, dass der
für sein Pochen auf hohe Renditen und seine Einmischung ins
Management bekannte Investor Elliott mit einer Beteiligung im Wert
von rund zwei Milliarden Dollar zu den größten Anteilseignern zählt.
Starbucks , ebenfalls im Nasdaq 100 zu finden,
gewannen 4,3 Prozent. Die Kaffeehauskette steigerte im abgelaufenen
Quartal trotz Belastungen in China den Umsatz deutlich. Außerdem
ging der Gewinn zwar zurück, übertraf aber dennoch die Erwartungen.
Dagegen büßten die Anteilscheine von AMD als einer
der größten Verlierer im Nasdaq-Auswahlindex 1,2 Prozent ein. Der
Chipkonzern enttäuschte mit seiner Umsatzprognose für das laufende
dritte Quartal. Die Tinder-App-Mutter Match Group
sackte als Schlusslicht um 17,0 Prozent ab, nachdem der Ausblick auf
das laufende dritte Quartal enttäuscht hatte.
Im S&P 100 ging es für die Ford -Aktie
nach starken Absatzzahlen im Monat Juli um 3,5 Prozent hoch. Unter
den kleineren Werten schossen zudem die Papiere des
Frischhalteboxen-Herstellers Tupperware nach besser
als erwarteten Quartalszahlen zeitweise um 65 Prozent hoch. Zu
Handelsschluss betrug das Plus fast ein Drittel.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street
mit 1,0169 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0194 (Dienstag: 1,0224) Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,9810 (0,9781) Euro.
Am US-Rentenmarkt drehten Staatsanleihen nach einem schwächeren
Verlauf ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries
(T-Note-Future) stieg um 0,25 Prozent auf 120,42 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Staatsanleihen fiel auf 2,71 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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