NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche
haben sich die New Yorker Börsen am Montag erst einmal sichtlich
erholt. Obwohl in der US-Bankenkrise mit der First Republic Bank
offenbar ein weiteres US-Geldhaus vor großen Problemen steht,
schaffte der Leitindex Dow Jones Industrial nach
einem schwachen Start zuletzt ein Plus von 0,80 Prozent auf 32
165,71 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,84
Prozent auf 3894,06 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100
zog sogar um 1,61 Prozent auf 12 020,23 Zähler an.
Bei der First Republic Bank mussten die Aktionäre
einen Kurssturz von rund 70 Prozent verkraften. Die Aktien der
Großbanken JPMorgan und Goldman Sachs
hielten sich indes vergleichsweise gut, auch wenn sie mit Verlusten
von 0,9 beziehungsweise 1,1 Prozent zu den schwächeren Werten im Dow
gehörten. Für andere Bankentitel ging es hingegen deutlich bergab:
Bank of America , Citigroup und Wells
Fargo büßten bis zu 4,7 Prozent ein, und die
Anteilsscheine der Regionalbanken Western Alliance Bancorp
und Pacwest Bancorp brachen um 58 und
28 Prozent ein.
Nach der Pleite der auf Fintechs und Kryptowährungen spezialisierten
Bank Silvergate Capital war die auf
Start-up-Finanzierungen spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) -
eine Tochter von SVB Financial - nach einer
gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter
staatliche Kontrolle gestellt worden. Zuletzt musste zudem die
Signature Bank ihre Pforten schließen.
Bereits am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die
Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und der
Signature Bank geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte zudem
ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität
auf. Am Montag erklärte dann US-Präsident Joe Biden, dass die
Amerikaner auf die Sicherheit des Bankensystems vertrauen könnten,
und kündigte eine strengere Regulierung an.
Abgesehen vom Bankensektor gab es am Montag aber auch ein paar
positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten aus der
Biotech-Branche. So sprangen die Aktien von Seagen um
16 Prozent auf rund 200 US-Dollar hoch, nachdem das Unternehmen sich
mit dem Pharmakonzern Pfizer auf eine Übernahme
geeinigt hatte. Pfizer will für den Krebsspezialisten 229 Dollar je
Aktie in bar zahlen, was Seagen mit 43 Milliarden Dollar bewertet.
Die Verwaltungsräte beider Konzerne hätten der Transaktion bereits
zugestimmt. Die Pfizer-Titel gewannen gut zweieinhalb Prozent.
Die Anteilsscheine von Provention Bio konnten mit
knapp 24 Dollar ihren Wert sogar gut verdreieinhalbfachen, nachdem
der französische Pharmakonzern Sanofi ein 25
Milliarden Dollar schweres Angebot auf den Tisch gelegt hatte.
Dieses bewertet Provention Bio mit 25 Dollar je Aktie./gl/jha/
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0245 2023-03-13/16:40
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