ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Schwache Daten bremsen weitere Erholung
15.08.2022 | 18:22
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten aus Übersee haben am
Montag die jüngste Erholungsrally am deutschen Aktienmarkt
ausgebremst. Angesichts negativer Nachrichten aus China rutschte der
Dax
"Während sich die hohen Temperaturen draußen in Gewittern entladen, lassen sich die Anleger an der Börse nicht aus ihrer sommerlichen Ruhe bringen", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die schwachen China-Daten seien am Markt abgeprallt. Auch angesichts des massiven Rückgangs beim Empire State Index aus den USA halte sich Deutschlands wichtigster Aktienindex noch ganz gut, ergänzte Andreas Lipkow, Marktbeobachter bei der Comdirect Bank.
Mehr Sorgen bereitet laut Oldenburger zwar die überraschende chinesische Zinssenkung. "Dennoch lassen potenzielle Käufer weiterhin nur leichte Gewinnmitnahmen zu und versuchen sich immer wieder neu zu positionieren." Oldenburger sieht den Dax schon kurz vor dem Ausbruch über die Marke von 13 800 Punkten, welche das Börsenbarometer "dann direkt zur psychologischen Schallmauer 14 000 (Punkte) führen könnte" - auch wenn für die meisten Investoren die Rally angesichts des schwierigen Kampfes der Notenbanken gegen die galoppierende Inflation nicht nachvollziehbar sei.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Anzeichen einer nachlassenden US-Inflation hatten den Börsen in den vergangenen Tagen kräftig Auftrieb gegeben. Doch Risiken für die Märkte sind weiter vorhanden, während es an positiven Kurstreibern eher mangelt.
Als Zeichen einer schwächelnden Konjunktur blieben wichtige Wirtschaftsdaten in China im Juli erneut hinter den Erwartungen zurück. So verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Industrieproduktion legte weniger zu als von Analysten erwartet; gleiches gilt für die Anlageinvestitionen. Um der Wirtschaft neuen Schwung zu geben, senkte Chinas Zentralbank daher erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken.
Die Daten zeigten, dass die Wachstumslokomotive im Reich der Mitte an Fahrt verliere, sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. Er merkte zudem an, dass die Energie- und Rohstoffpreise immer noch deutlich zu hoch seien und die Inflation noch Welten von dem Zielwert der Notenbanken entfernt.
Derweil trübte sich die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York im August überraschend deutlich ein, wie der Empire-State-Index belegte. Der aktuelle Indexstand ist der niedrigste Wert seit Mai 2020 - also zu Beginn der Corona-Pandemie. Zudem wurde damit im August der zweitstärkste monatliche Rückgang seit dem Start der Erhebung im Jahr 2001 verzeichnet. Dazu verschlechterte sich die Stimmung auf dem US-Häusermarkt im August stärker als erwartet.
Als wenig hilfreich für den Aktienmarkt erweist sich zudem der weiter sinkende Rheinpegel. Damit drohen Einschränkungen für die Schifffahrt auf dem für die Wirtschaft so wichtigen Transportweg. Nach dem Streit um den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi vor etwa zwei Wochen sorgt außerdem die Visite einer weiteren US-Delegation in Taipeh für neue geopolitische Spannungen.
Im Dax zählte der Kochboxen-Anbieter Hellofresh
Bei Henkel
Die Anteile von Uniper
Nach endgültigen Quartalszahlen ging es für die Aktien des Solar-
und Windpark-Betreibers Encavis
Der Euro
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,87 Prozent am Freitag
auf 0,84 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0233 2022-08-15/18:22
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.