FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch den
Großteil seiner zwischenzeitlich recht deutlichen Gewinne wieder
abgegeben. Mit etwas schwächeren US-Börsen war es am Nachmittag mit
der Erholung für den deutschen Leitindex schnell wieder vorbei. Nach
einem Anstieg bis auf fast 15 900 Zähler blieb am Ende des Tages ein
Plus von 0,24 Prozent auf 15 809,72 Zähler übrig.
Auch der MDax der mittelgroßen Börsentitel rutschte
wieder ab und schloss mit minus 0,06 Prozent auf 34 134,39 Punkten.
Die Furcht vor steigenden Zinsen bleibt das Hauptthema am Markt.
"Die Inflations- und Zinssorgen werden so schnell nicht
verschwinden", prophezeite Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Vor
weiteren Schmerzen seien die Aktienmärkte wohl nicht gefeit.
Einige der zuletzt besonders abgestraften Aktien aus den Bereichen
Technologie, Online-Handel und Gesundheit erholten sich zur
Wochenmitte immerhin deutlich. Zalando gewannen an
der Dax-Spitze 3,4 Prozent. Sartorius folgten mit
plus 2,2 Prozent und Hellofresh mit plus 2,1 Prozent.
Die DZ Bank stufte die Papiere des Kochboxenversenders auf "Kaufen"
hoch. Die Marktstimmung für Hellofresh sei derzeit zu negativ, so
die Begründung. Zu Qiagen flammten gegen Handelsende
abermals vage Übernahmespekulationen auf, die Aktien gewannen zwei
Prozent.
Aurubis zeigt sich nach einem kräftigen Gewinnsprung
im Auftaktquartal und wegen höherer Verkaufspreise für Metalle und
Schwefelsäure optimistischer für das Gesamtjahr. Die Papiere der
Kupferhütte sprangen an der MDax-Spitze um 7,8 Prozent hoch und
erreichten im Verlauf ein Rekordhoch.
Dagegen trübte sich das Chartbild für Varta weiter
deutlich ein. Die Papiere des Batteriekonzerns sanken unter die
Unterstützung bei 100 Euro und schlossen 7,1 Prozent tiefer. Für die
Aktien des Düngerherstellers K+S ging es nach ihrem
in diesem Jahr bislang steilen Anstieg um 6,7 Prozent abwärts.
Negativ von sich reden machte der Autozulieferer und Kabelhersteller
Leoni , dessen Aktien um 10,6 Prozent absackten.
Durchsuchungen des Bundeskartellamts sorgten dafür, dass sich der
Abwärtstrend wieder erheblich beschleunigte. Warburg-Analyst
Marc-René Tonn verwies vor dem Hintergrund möglicher Strafzahlungen
und potenzieller Ansprüche von Kunden auf die bereits angespannte
Finanzlage des Unternehmens.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um
0,25 Prozent auf 4268,28 Punkte vor. Der französische Cac 40
und der britische FTSE 100 schlossen
ebenfalls moderat höher. In New York stand der Dow Jones Industrial
zum europäischen Börsenschluss knapp im Minus. Auch
der technologielastige Nasdaq 100 gab nach.
Der Euro erholte sich etwas von seinen
Vortagesverlusten. Nach Xetra-Schluss kostete die
Gemeinschaftswährung 1,1345 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1345 (Dienstag: 1,1367)
Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8815 (0,8797) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,15 Prozent am
Vortag auf minus 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,06 Prozent auf 143,13 Punkte. Der Bund-Future
legte um 0,09 Prozent auf 169,48 Zähler zu./ajx/nas
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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