FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag den
dritten Tag in Folge spürbar zugelegt und ist wieder dicht unter die
Marke von 15 600 Punkten gestiegen. Die Stimmung sei entspannter
nach dem bislang erfreulichen Start der US-Berichtssaison, hieß es
am Markt. Zudem habe die Beruhigung am Anleihemarkt mit einem Stopp
des Aufwärtstrends bei den Renditen zur guten Börsenstimmung
beigetragen und auch die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD,
Grünen und FDP.
"Dass die Schuldenbremse bleibt, Steuererhöhungen ausgeschlossen und
dennoch Investitionen für eine moderne, digitale und
klimafreundliche Wirtschaft angestoßen werden, ist ein positives
Signal der drei Parteien für Deutschlands Zukunft", konstatierte
Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.
Der deutsche Leitindex legte letztlich um 0,81 Prozent auf 15 587,36
Punkte zu, womit ein Wochenplus von 2,5 Prozent zu Buche steht.
Zudem befindet sich der Dax wieder an der charttechnisch wichtigen
50-Tage-Linie, die ein Gradmesser für den mittelfristigen Trend ist
und aktuell bei knapp unter 15 600 Punkten liegt. Der MDax
der mittelgroßen Börsenwerte rückte am Freitag um
0,55 Prozent auf 34 358,41 Zähler vor und auch europaweit wurden
Gewinne erzielt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,82
Prozent auf 4182,91 Punkte vor und auch in Paris und London ging es
aufwärts. In den USA gewann der Wall-Street-Index Dow Jones
Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,8
Prozent und auch die technologielastige Nasdaq-Börse baute ihre
Vortagesgewinne aus.
Unter den Einzelwerten zählten nach der Vorlage überwiegend
positiver Quartalszahlen der US-Banken auch hierzulande Bankaktien
zu den gefragten Aktien. Die Anteile der Deutschen Bank
zogen im Dax um 3,2 Prozent nach oben. Im MDax
gewannen die Anteile der Commerzbank 1,0 Prozent.
Favorisiert wurden im Handelsverlauf dann allerdings Aktien aus dem
Versorger- und Alternative-Energien-Bereich. RWE , die
am Morgen noch deutlich nachgegeben hatten, setzten sich mit plus
4,5 Prozent an die Dax-Spitze. Eon stiegen um 2,0
Prozent und im MDax legten Uniper um 2,6 Prozent zu.
SMA und Nordex gewannen im SDax
jeweils etwa 5 Prozent.
Auslöser waren die Sondierungsgespräche für eine mögliche
Ampel-Koalition. Dabei wurde unter anderem bekannt, dass die drei
Parteien bereit wären, eine eigenständige Einheit zu bilden, die
sich mit der Stilllegung von Braunkohleanlagen befasst. Zudem
beabsichtigen sie, den Ausbau der Alternativen Energien massiv zu
beschleunigen und aus der Braunkohleverstromung bereits 2030
auszusteigen.
Im MDax zog der Modekonzern Hugo Boss Aufmerksamkeit
auf sich, denn nach einem erfolgreichen Quartal blickt er nun
optimistischer auf das Gesamtjahr. Anleger honorierten dies. Die
Aktien stiegen um 1,1 Prozent.
Spitzenwert allerdings waren die Anteile der Lufthansa
mit plus 4,6 Prozent. Zwei positive
Analystenkommentare trieben an. So stufte Jaime Rowbotham von der
Deutschen Bank die Aktie von "Verkaufen" auf "Kaufen" hoch und hält
die mittelfristigen Unternehmensziele für erreichbar. Das
Analysehaus Stifel stufte die Titel von "Verkaufen" auf "Halten"
hoch und ist der Ansicht, dass für die Fluggesellschaft das
Schlimmste vorüber sei.
Im SDax blieben die Anteile von Suse
im Fokus, denn sie kletterten über 39 Euro und damit auf einen
Höchststand. Eine positive Studie der Deutschen Bank befeuerte
dieses Mal den Kurs des Linux-Spezialisten.
Der Euro notierte etwas schwächer bei 1,1592
US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,1602 (Donnerstag: 1,1602) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,8619 (0,8619) Euro. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von
minus 0,24 Prozent am Vortag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex
Rex stieg um 0,11 Prozent auf 144,06 Punkte. Der
Bund-Future büßte zuletzt 0,24 Prozent auf 169,42
Punkte ein./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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