FRANKFURT (dpa-AFX) - Weitgehend wie erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten haben dem Dax am Dienstag nur wenig Impulse geliefert. Nach einem zunächst moderat freundlichen Start schloss der deutsche Leitindex 0,23 Prozent tiefer bei 24.024,78 Punkten. Der MDax büßte letztlich 0,90 Prozent auf 31.001,37 Punkte ein.

Die anderen wichtigen europäischen Börsen legten ein wenig zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 endete 0,1 Prozent höher. Außerhalb der Eurozone stieg der Zürcher SMI ebenfalls um 0,1 Prozent und der Londoner Leitindex FTSE 100 um 0,2 Prozent. In New York legten der Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zuletzt um jeweils ein Prozent zu.

Der Anstieg der US-Verbraucherpreise habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, resümierten die Experten der Helaba. Der befürchtete Schub der Jahresrate sei ausgeblieben und die Kerninflation mit etwas über drei Prozent ein wenig deutlicher als gedacht gestiegen. Die Helaba sieht somit keinen Raum, um die Spekulationen über Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed nochmals zu forcieren. Marktseitig sei eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte bereits zu rund 84 Prozent eingepreist.

Im frühen Handel hatte die um 90 Tage verlängerte Pause im Zollstreit zwischen den USA und China für etwas Erleichterung gesorgt. Der Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften ist schließlich immer noch ungelöst.

Ansonsten bleibt die Börsenwoche politisch geprägt. Am Freitag will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln. "Hier liegen die Anschauungen aller Beteiligten noch weit auseinander, sodass eine nachhaltige Waffenruhe zum jetzigen Zeitpunkt eher Wunschdenken bleiben dürfte", bemerkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.

Unter den Einzelwerten ging es für die Aktien von Hannover Rück nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um 3,5 Prozent abwärts. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer bestätigte zwar seine Jahresziele, enttäuschte aber unter anderem mit dem operativen Ergebnis.

Schlusslicht im Dax waren SAP mit minus 7,0 Prozent. Marktexperten sprachen von einer vor allem charttechnisch bedingten Talfahrt. Die 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend signalisiert, wurde unterschritten. Die Aktie des Software-Herstellers ist zurück auf dem Niveau von Mitte April.

Sartorius waren mit plus 7,4 Prozent bester Dax-Wert. Das Analysehaus Jefferies empfahl die Aktie zum Kauf und hob das Kursziel an. An der Börse werde gegenwärtig ein unterdurchschnittliches Wachstum für den Pharma- und Laborzulieferer und die Biotech-Tochter Sartorius Stedim eingepreist, hieß es.

Norma Group sprangen als SDax -Spitzenreiter um mehr als 15 Prozent hoch. Der Autozulieferer und Verbindungstechnikspezialist schnitt im zweiten Quartal besser als erwartet ab und bestätigte seine Jahresziele.

Für Secunet ging es nach endgültigen Quartalszahlen des IT-Sicherheitsdienstleisters dagegen um mehr als 10 Prozent abwärts. Cancom verloren 4,3 Prozent, nachdem der IT-Dienstleister im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht war./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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