FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder Boden gutgemacht. US-Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Kurse. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,64 Prozent bei 23.649,30 Punkten. Der MDax ging 0,58 Prozent höher bei 30.100,76 Zählern aus dem Handel.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Ende um 0,15 Prozent abwärts. Der SMI in Zürich schloss unverändert, während der Londoner FTSE 100 um rund 0,2 Prozent stieg. Die wichtigsten US-Aktienindizes verzeichneten zum europäischen Börsenschluss solide Gewinne.

Die US-Wirtschaft startete schwächer ins Jahr als bisher bekannt. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 0,5 Prozent. Zuvor war nur ein Rückgang um 0,2 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet. Die Aufträge für langlebige Güter zogen im Mai wegen der stark schwankungsanfälligen Flugzeugaufträge deutlich stärker an als erwartet. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich mit einem unerwartet deutlichen Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter robust.

Die deutschen Rüstungsaktien bauten ihre Gewinne vom Vortag aus. An der Dax-Spitze stiegen Rheinmetall um 7,3 Prozent, im MDax gewannen Hensoldt 5,2 Prozent und Renk 3,9 Prozent. Die Rüstungsbranche lege seit 2022 im Sommer stets eine Pause ein, schrieb die Investmentbank JPMorgan. Sollte das auch in diesem Jahr wieder der Fall sein und die Kurse zurückfallen, rät die Bank längerfristig orientierten Anlegern, diese Rücksetzer zum Einstieg zu nutzen.

Im MDax sorgten auch Analystenkommentare für Bewegung. Fuchs SE wurden von einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies um 4,7 Prozent ins Plus gehievt. Analyst Constantin Hesse lobte bei dem Schmierstoffhersteller das Wachstumsmodell sowie den robusten Barmittelumschlag und die disziplinierte Mittelverwendung.

Schlusslicht im MDax waren die um 4,3 Prozent gefallenen Traton-Aktien nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler. Analyst Pal Skirta setzte ein Kursziel von 23 Euro an, mit dem er unter dem aktuellen Bewertungsniveau liegt. Er sieht kurzfristig enorme Risiken und befürchtet sogar eine Gewinnwarnung der Lkw-Holding.

Die Aussicht auf Steuererleichterungen für Biokraftstoffe in der Landwirtschaft trieb die Titel von Verbio um mehr als 12 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte Januar. "Mein Ziel ist es, Maßnahmen zur Steigerung des Biokraftstoffeinsatzes in der Landwirtschaft noch in dieser Wahlperiode anzugehen", sagte Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland./edh/jha/

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX

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