Der Dax hat sich am Freitag
etwas von seinen kräftigen Vortagesverlusten erholt und die viel
beachtete Marke von 12 000 Punkten zurückgewonnen. US-Präsident
Donald Trump hatte in Aussicht gestellt, den Streit um den
Telekomausrüster Huawei in den Handelsgesprächen mit China zu lösen.
In Großbritannien kündigte derweil Premierministerin Theresa May wie
erwartet ihren Rücktritt an. Damit wächst aber wieder die Furcht vor
einem chaotischen EU-Austritt des Landes.
Der deutsche Leitindex legte am Ende um 0,49 Prozent auf 12 011,04
Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutete dies jedoch ein Minus von 1,86
Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte rückte am
Freitag um 0,16 Prozent auf 25 160,12 Zähler vor. Zwar bleibe ein
gewisses Niveau an Nervosität, "aber insgesamt haben sich die
Anleger erst einmal wieder beruhigt", sagte Marktexperte Andreas
Lipkow von der Comdirect Bank.
Unternehmensseitig schütten einige Unternehmen zurzeit ihre
Dividenden aus, unter ihnen auch die Deutsche Bank .
Deren Aktionäre hatten am Vorabend dem langjährigen
Aufsichtsratschef Paul Achleitner einen Denkzettel verpasst. Zur
Hauptversammlung votierten die Anteilseigner mit nicht einmal 72
Prozent des vertretenen Grundkapitals für dessen Entlastung für das
abgelaufene Geschäftsjahr. Ein Jahr zuvor noch hatte Achleitner
84,40 Prozent Zustimmung erhalten.
Die Anteilscheine von Infineon drehten nach
anfänglichen Gewinnen in die Verlustzone und fielen um 1,42 Prozent.
Papiere aus der Halbleiter- und Chipbranche leiden besonders
kräftig, wenn der Zollkonflikt zwischen den beiden weltgrößten
Volkswirtschaften - wie in den vergangenen Tagen und Wochen -
hochkocht. Zudem lastet die Furcht vor einer weiteren Abkühlung der
Weltwirtschaft auf den konjunktursensiblen Aktien.
An der Dax-Spitze stiegen die Papiere der Deutschen Börse
um 1,74 Prozent. Die Reaktionen der Analysten auf die
jüngste Investorenveranstaltung in London fallen weiter positiv aus.
Der Börsenbetreiber sei auf einem guten Weg, um die Ziele für 2020
zu erreichen, schrieb etwa der Fachmann Johannes Thormann von der
britischen Investmentbank HSBC.
Ferner hatte die Baader Bank die Aktien von Hugo Boss
zum Kauf empfohlen. Laut dem Experten Volker Bosse hat sich für die
Papiere des Modeunternehmens inzwischen das
Risiko/Rendite-Verhältnis verbessert. Zudem rechnet Bosse mit einer
zunehmenden Wachstumsdynamik, was den Anteilscheinen ein Plus von
0,44 Prozent einbrachte.
Das Bankhaus Metzler hatte seine Verkaufsempfehlung für die
SMA-Solar-Aktien gestrichen. Analyst Guido Hoymann
glaubt mit Blick auf den Photovoltaik-Spezialisten, dass dessen
Papiere nach der langen Schwächephase seit Mitte 2018 und vor dem
Hintergrund der wieder anziehenden Nachfrage den Boden gefunden
haben dürften. Die Anteilscheine schnellten daraufhin um fast 19
Prozent in die Höhe und waren damit der klare Favorit im
Nebenwerte-Index SDax .
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um
0,71 Prozent auf 3350,70 Punkte. Der französische Cac 40
und der FTSE 100 in London legten
ebenfalls zu. In New York stand der Dow Jones Industrial
nur moderat im Plus.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,16 Prozent am
Vortag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,06 Prozent auf 143,62 Punkte. Der Bund-Future
sank um 0,05 Prozent auf 167,23 Zähler. Der Kurs des
Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,1187 (Donnerstag: 1,1139) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8939 (0,8978) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0235 2019-05-24/18:10
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